Richtfest für Windkraftwerk in Cuxhaven

Der Bau des Windturbinen-Werks stärkt den Standort Cuxhaven und die gesamte Region. Die Produktion soll im kommenden Jahr starten (Fotos: Scheer)

Der Kranz zum Richtfest
Der Bau des neuen Windturbinen-Werks in Cuxhaven kommt voran.
Die Stahlstützen für die Produktionshalle mit einer Nutzfläche von 56.000 Quadratmetern sind fertig, teilte Siemens zum Richtfest am Mittwoch mit. Das Unternehmen will rund 200 Millionen Euro in die Produktionsstätte investieren und etwa 1000 Arbeitsplätze schaffen. „Die neue Fertigung ist Teil unseres Bestrebens, Offshore-Windenergie als eine tragende Säule in einem nachhaltigen Energiemix zu etablieren“, sagte der Chef der Siemens-Sparte für Windkraft und erneuerbare Energien, Markus Tacke.
Die Produktionshalle mit einer Höhe von bis zu 30 Metern soll bis Mitte des kommenden Jahres gebaut sein. Daneben soll ein Gebäude mit rund 3800 Quadratmetern Nutzfläche für Büros und Kantine entstehen. Die neue Fertigung in Cuxhaven soll Mitte 2017 mit der Produktion der Maschinenhäuser für Offshore-Windenergieanlagen beginnen. Die Windturbinen für den Einsatz auf dem Meer haben eine Leistung von sechs bis acht Megawatt. In der kommenden Woche soll die neue Rotorblattfertigung im britischen Hull den Betrieb aufnehmen. Die Politik hob die Bedeutung des Projekts hervor. Das neue Werk setze ein wichtiges Signal für den Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland, sagte der Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann. Die Staatssekretärin im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, Daniela Behrens, betonte, dass der neue Fertigungsstandort die Rolle Niedersachsens als Energieland Nummer eins unterstreiche. „Wir freuen uns über diese positive Entwicklung für Cuxhaven und die gesamte Region. Hier werden viele neue zukunftsfähige Arbeitsplätze und hochwertige Infrastruktur entstehen, die den Wirtschaftsstandort Niedersachsen insgesamt stärken werden“, so Behrens.
Mit dem Bau des Turbinenwerks hatte Siemens im Sommer begonnen (THB 14. Juni 2016). Vorgesehen ist die Endmontage von Generatoren, Naben und Gondel-Rückteilen, die zu kompletten Maschinenhäusern für Offshore-Windenergieanlagen zusammengebaut werden. Vom Werk aus lassen sich die schweren Komponenten direkt auf Transportschiffe laden. Die Produktionsstätte sei der wichtigste Anker für das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum, das in Cuxhaven entsteht, hatte Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens bei der Grundsteinlegung ausgeführt.
Zwei Spezialfrachter
Während ab Sommer 2017 in Cuxhaven die Produktion der sieben Megawatt starken, getriebelosen Offshore-Windturbinen anläuft, werden im ebenfalls neuen Werk im britischen Hull die 75 Meter langen Rotorblätter hergestellt. Zwei Spezialtransportschiffe verbinden die beiden Offshore-Produktionsstandorte sowie die Installationshafenstandorte miteinander.
Der Markt für Windturbinen für den Einsatz auf See wächst. Offshore-Windkraftwerke entstehen derzeit vor allem in der europäischen Nord- und Ostsee. Aber auch in anderen Regionen wie etwa vor der US-amerikanischen Ostküste oder in Asien vor der Küste Chinas oder Taiwans entstehen Windkraftprojekte auf dem Meer. fab