Schleusen in Brunsbüttel wieder frei

Nach Abschluss der Arbeiten stehen wieder alle vier Schleusenkammern zur Verfügung, Foto: Behling
Aufatmen am Nord-Ostsee-Kanal: Die Schleusen in Brunsbüttel können ab Freitag wieder mit zwei großen Kammern Schiffe ein- und ausschleusen.
Die Arbeiten am elbseitigen Schleusentor konnten bereits beendet werden. Am Mittwoch starteten Techniker des Wasser- und Schifffahrtsamtes mit dem Ausbau eines als Hochwasserschutz in die Kammer eingesetzten Schleusentores.
Die Südkammer war seit Mai für Arbeiten an den Führungsschienen des elbseitigen Tores gesperrt worden. Deshalb hatten viele Schiffe einen Bogen um den Nord-Ostsee-Kanal gemacht und den Weg über Skagen gewählt. Taucher haben im Sommer die abgenutzten Schienen ersetzt. Bei den Arbeiten wurden 180 Meter Schienen unter schwierigsten Bedingungen demontiert und geborgen, so ein Sprecher des Amtes. Dafür mussten die Taucher rund 800 Befestigungsbolzen lösen. Anschließend konnten die neuen Schienenplatten verlegt werden. Bereits 2013 und 2014 wurden bei den anderen drei Außentoren derartige Schienenplatten eingebaut.
Die für die Wiederinbetriebnahme der Südkammer erforderlichen Arbeiten wurden mehrfach durch Sturm und Hochwasser unterbrochen. Deshalb verzögerte sich der Abschluss der Arbeiten um drei Wochen. Am Freitag soll jetzt laut Wasser- und Schifffahrtsamt der Probebetrieb mit der Schifffahrt beginnen. Damit stehen wieder alle vier Schleusenkammern zur Verfügung. In Kiel waren die Schienen bereits im vorigen Jahr ausgetauscht worden.
Der schlechte Zustand der Torschienen im Über- und im Unterwasserbereich der Brunsbütteler Schleusen war die wesentliche Ursache dafür, dass es in den vergangenen Jahren mehrfach zu Ausfällen von Schleusenkammern kam. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel geht nach den Reparaturen davon aus, dass die beiden großen Schleusenkammern jetzt bis mindestens 2020/21 in einem betriebssichereren Zustand sind. Für die Schifffahrt werden sich damit auch die zum Teil erheblichen Wartezeiten reduzieren. Vor den Schleusen lagen die Schiffe zum Teil bis zu zehn Stunden in Warteposition, da zu wenige Kammern für Schleusungen bereitstanden. FB