Senvion: Millionenauftrag auf Windmesse

Der Baubeginn für die zweite Ausbaustufe des „Trianel Windparks Borkum“ mit 32 Turbinen könnte Anfang 2018 erfolgen, Foto: Senvion

Eine Turbine des Typs 6.XM Senvion hieß früher Repower, Foto: Senvion
Der Windanlagen-Hersteller Senvion hat einen Großauftrag für den Offshore-Park „Trianel Borkum II“ erhalten.
Nach THB-Informationen soll das Volumen rund 300 Millionen Euro betragen. Wie das Unternehmen jetzt weiter mitteilte, erfolgte die Unterzeichnung auf der am Dienstag eröffneten Windleitmesse in Hamburg. Der Offshore-Park der Trianel Windkraftwerk Borkum II GmbH & Co. KG (TWB II) soll aus 32 Turbinen der Senvion-6.XM-Serie bestehen und wird nach der geplanten Fertigstellung im Herbst 2019 über eine installierte Leistung von rund 203 Megawatt (MW) verfügen.
TWB II soll 45 Kilometer nördlich von Borkum in der deutschen Nordsee als zweite Ausbaustufe des bereits im September 2015 in Betrieb genommenen „Trianel Windparks Borkum“ entstehen – nahe dem Windpark „alpha ventus“, in dem sechs Turbinen des Offshore-Vorgängers Senvion 5M bereits seit 2009 grüne Energie auf See erzeugen. In 25 bis 35 Metern Wassertiefe sollen die 32 Senvion 6.2M152 ab 2019 über 800 Millionen Kilowattstunden Energie pro Jahr erzeugen und damit umgerechnet jährlich rund 210.000 Haushalte versorgen.
Laut aktuellem Zeitplan soll im ersten Halbjahr 2017 der finale Investitionsbeschluss für TWB II getroffen werden. Baubeginn für den kommunalen Offshore-Windpark könnte dann Anfang 2018 sein. „In der ersten Ausbaustufe des ‚Trianel Windparks Borkum‘ haben wir bereits die wesentlichen Grundsteine für die Erweiterung des kommunalen Offhore-Engagements gelegt. Dadurch ist das Projekt für kommunale Unternehmen wirtschaftlich sehr attraktiv“, betont Klaus Horstick, Geschäftsführer der TWB II. Bis zum Investitionsbeschluss sollen weitere Partner aus dem kommunalen Umfeld geworben werden.
Die Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG (TWB) wurde 2008 gegründet. Hinter ihr stehen 33 Stadtwerke und kommunale Energieversorger, die unter Federführung der Stadtwerke-Kooperation Trianel den ersten rein kommunalen Offshore-Windpark Europas realisiert haben.
Senvion ist ein global führender Hersteller von Windenergieanlagen. Das internationale Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Hamburg entwickelt, produziert und vertreibt Windanlagen für nahezu jeden Standort – mit Nennleistungen von 2,0 bis 6,15 Megawatt und Rotordurchmessern von 82 bis 152 Metern.
Senvion hatte am 16. März seinen für den 18. März dieses Jahres geplanten Börsengang abgebrochen. Grund waren die jüngsten Schwankungen an den Finanzmärkten. Darum verfolgten die Eigentümer die geplante Börsennotierung über eine Privatplatzierung nicht weiter, begründete die Firma den Schritt. Senvion hieß früher Repower und war unter diesem Namen bereits von 2002 bis 2011 an der Börse. Der indische Suzlon-Konzern hatte Repower 2007 nach einem aufsehenerregenden Übernahmekampf gegen die französische Areva-Gruppe für 1,3 Milliarden Euro übernommen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauften die Inder Anfang 2015 den Hamburger Windkraftbauer an die Finanzinvestoren Centerbridge und Arpwood. FBi