Siemens Gamesa baut Fabrik in Le Havre

Doppelschlag in Frankreich: Der Windturbinenhersteller Siemens Gamesa hat den Zuschlag für den Bau von zwei Offshore-Projekten vor der französischen Küste erhalten. Sämtliche Anlagen mit einer Gesamtleistung von fast 1000 Megawatt sollen dabei in einer neu zu errichtenden Fertigungshalle im französischen Hafen von Le Havre gebaut werden, wie der deutsch-spanische Konzern jetzt mitteilte.

Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem Projekt um den weltweit ersten Produktionsstandort, an dem sowohl Rotorblätter als auch Maschinenhäuser für Offshore-Anlagen unter einem Dach gefertigt werden. Die Halle soll auf einem 20 Hektar großen Areal am Quai Joannès Couvert errichtet werden.

Der Start der Produktion ist bereits für Ende 2021 geplant. Dann sollen in einem ersten Schritt für den Offshore-Windpark Fécamp von EDF Renewables, Enbridge und WPD in der Normandie insgesamt 71 Turbinen vom Typ SWT-7.0-154 mit einer Leistung von jeweils 7 Megawatt (MW) gefertigt werden. Außerdem wurde Siemens Gamesa vom Konsortium Ailes Marines beauftragt, den 496-MW-Offshore-Windpark in der Bucht von Saint Brieuc in der Bretagne auszustatten. Hierfür baut der Konzern insgesamt 62 Turbinen vom Typ SG 8.0-167 DD.

„Diese ersten beiden verbindlichen Aufträge in Frankreich versetzen uns in die Lage, unser Offshore-Fertigungsprojekt in Le Havre vollständig auf den Weg zu bringen“, sagte Andreas Nauen, CEO der Offshore Business-Unit von Siemens Gamesa. Die Auslastung des neuen Werks, in dem 750 Arbeitsplätze entstehen sollen, ist seinen Angaben zufolge gesichert. So erwartet der Konzern noch drei weitere Offshore-Aufträge in Frankreich mit einer Gesamtkapazität von 1500 Megawatt. Außerdem könnten von Le Havre aus auch Projekte in anderen Ländern beliefert werden, hieß es.

Mit seiner geografischen Lage zwischen Nordsee und Atlantik bietet der Tiefwasserhafen von Le Havre, der mit einem jährlichen Containerumschlag von 2,88 Millionen TEU nach Marseille der zweitgrößte Hafen in Frankreich ist, für die Verschiffung der Offshore-Komponenten günstige Voraussetzungen. Mit der dort nun entstehenden neuen Fertigungshalle baut Siemens Gamesa dabei sein Infrastrukturnetz entlang der europäischen Küste insgesamt weiter aus. So betreibt der Konzern bereits in Cuxhaven ein Werk. Außerdem gab der Windturbinenhersteller unlängst die Kooperation mit der Firma Sif Holding NV bekannt (thb.info 18. Mai 2020), die im Hafen von Rotterdam auf der „Maasebene 2“ auf einer Fläche von 42 Hektar unter anderem auch Produktionshallen für die Fertigung von Offshore-Komponenten entwickelt. jki

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