Siemens und Van Oord bauen im IJsselmeer

Im IJsselmeer, dem größten See der Niederlande, entsteht ein „Nearshore“-Windpark. Treibende Kraft hinter dem Vorhaben ist die Windpark Fryslân B.V., die jetzt Siemens Gamesa und Van Oord mit ins Boot holen will.

Wie die Siemens-Tochter mitteilte, seien die beiden Unternehmen zu bevorzugten Auftragnehmern erklärt worden. Siemens Gamesa solle dabei insgesamt 89 SWT-DD-130-Windkraftanlagen liefern. Die Turbinen mit einer Einzelleistung von 4,3 Megawatt sollen für die avisierte Gesamtleistung des Windparks, also rund 380 Megawatt, sorgen. Die Anlagen verfügen dabei laut Herstellerangaben über Rotoren mit einem Durchmesser von 130 Meter und kommen inklusive Rotorblatt auf eine Gesamthöhe von 174 Meter. Der geplante Auftrag umfasse zudem die Inbetriebnahme der einzelnen Anlagen sowie eine Servicevereinbarung über mindestens 16 Jahre.

Das niederländische Wasserbauunternehmen Van Oord wiederum sei unter anderem für Entwicklung, Herstellung und Installation der Fundamente sowie die Verkabelung des Windparks verantwortlich.

Die endgültigen Verträge für die Nearshore-Windfarm „Fryslân“ sollen noch im Laufe dieses Jahres unterzeichnet werden, teilte Siemens Gamesa weiter mit. Das gesamte Projekt werde mit mehr als 500 Millionen Euro kalkuliert. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen, bevor der Windpark dann Mitte 2021 in Betrieb genommen werden soll. Das Umspannwerk würde dabei landseitig errichtet werden.

„Fryslân“ entsteht im friesischen Teil vom IJsselmeer. Das Projekt soll mittelfristig einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz sowohl auf regionaler als auch nationaler Ebene leisten. Die Provinz Friesland will bis 2020 insgesamt 16 Prozent des eigenen Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen beziehen. Der 380-Megawatt-Park allein würde im Folgejahr 60 Prozent dieses Ziels erfüllen, so Siemens Gamesa.

Vor dem Hintergrund des Umweltschutzes werde im Rahmen der „Fryslân“-Arbeiten außerdem eine neue Naturschutzinsel entstehen. In dem mehr als 1100 Quadratkilometer großen Süßwassersee, der vor allem als Wassersportrevier und Urlaubsregion gilt, wäre „Fryslân“ nach „Noordoostpolder“ immerhin schon der zweite Nearshore-Windpark. Der Ausgleich soll nun in Form von 2 Hektar Neuland und 25 Hektar Flachwasser geschaffen werden. Das Gebiet im IJsselmeer würde dann Nistplatz und Lebensraum für Vögel und Fische bieten, so die Hoffnung. Während der Bauarbeiten werde die Insel aber noch von den Projektpartnern genutzt.

Siemens Gamesa Rene wable Energy mit Hauptsitz in Spanien gehört zu den führenden Unternehmen in der Windkraftindustrie. Bis heute komme man nach eigener Darstellung auf eine installierte Gesamtleistung von 87 Gigawatt weltweit. Das Orderbuch, offshore wie auch onshore, belaufe sich auf ein Volumen von rund 22 Milliarden Euro. ger

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