Sorgen um Containerfirma Magellan

Im September wird die Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Hamburger Magellan Maritime Services GmbH erwartet.

Das teilte die SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger jetzt weiter mit. Ab diesem Zeitpunkt können Anleger dann ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anmelden. Vorher ist eine For derungsanmeldung nicht möglich.

Als Gründe für die Insolvenz werden kurzfristige und drastisch verkürzte Zahlungsziele chinesischer Containerhersteller bezüglich Neucontainerbestellungen genannt, welche zu einer unerwartet starken Belastung der Unternehmensliquidität geführt hätten. Zusätzlich sei es zu Abrechnungsschwierigkeiten mit einigen Redereien gekommen.

Die Firma hatte am 30. Mai 2016 einen Insolvenzantrag gestellt. Das Verfahren ist beim Amtsgericht Hamburg (Az.: 67c IN 237/16) anhängig. Von der Insolvenz betroffen sind nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Rechtsanwalt Peter-Alexander Borchardt rund 9000 Anleger mit einem Anlagevolumen von rund 350 Millionen Euro.

Der Insolvenzverwalter ist bemüht, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Es werde mit Hochdruck an einer Sanierungslösung gearbeitet. Einen Insolvenzplan zur Fortsetzung des Geschäftsbetriebes will Borchardt gegenwärtig nicht ausschließen.

Bei dem zugrunde liegenden Investitionsmodell der Magellan kauften die Anleger der Gesellschaft zunächst Schiffscontainer ab. Das Unternehmen wurde daraufhin als sogenannter Containerverwalter für die Anleger tätig und vermietete im eigenen Namen zuvor die durch die Anleger erworbenen Boxen an diverse Reedereien. Die dafür erhaltenen schwankenden Miet erlöse konnte Magellan einbehalten, musste jedoch im Gegenzug dafür an die Anleger eine fest vereinbarte Miete zahlen. Zum Ende der Laufzeit des Mietvertrages zwischen dem Anleger und Magellan konnten die Anleger die Container wieder zu einem vorher festgelegten Preis an das Unternehmen verkaufen. Auf diese Weise konnten in der Vergangenheit positive Renditen für die Anleger erwirtschaftet werden. Die Magellan verwaltet gegenwärtig nach eigenen Angaben etwa 187.000 Container, wobei nur 160.000 davon Anlegern gehören und der Rest im Eigentum der Magellan steht. FBi

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