Spezial-Neubau „Boldwind“ erstmals im NOK

15 Flügel mit fast 80 Meter Länge hat die „Boldwind“ geladen, Foto: Behling
Die Hamburger Reederei United Wind Logistics (UWL) hat ihr neues Flaggschiff erstmals auf eine Reise mit Windanlagen-Flügeln von Nakskov via Nord-Ostsee-Kanal nach Vlissingen geschickt. Der in Hamburg beheimatete und unter deutscher Flagge betriebene Neubau „Boldwind“ ist das erste von zwei bei der Jiangsu Zhenjiang Shipyard in China bestellten Spezialschiffen, die über ein Ladedeck für Windanlagen-Komponenten verfügen.
Der Neubau im markanten blauroten Kugeldesign soll Windrad-Flügel vom dänischen Vestas-Werk in Nakskov zum niederländischen Offshore-Hafen Vlissingen-Ost bringen. Das Schiff fährt in Charter für den Windanlagen-Herstellers MHI Vestas. Bei der Passage des NOK hatte der 148 Meter lange und 28 Meter breite Frachter 15 Flügel für neue Windanlagen der größten Bauart vom MHI-Vestas-Typ V164 mit einer Länge von fast 80 Metern an Deck gestaut.
Angetrieben wird das Schiff durch einen diesel-elektrischen Power-Mix: vier MAN-Gensets mit je zwei Motoren der Baureihen MAN9L 21/31 und MAN 6L16/24 und Elektromotoren des Herstellers ABB. Zur Abgasreinigung gemäß der IMO-Vorgaben Tier III sind SCR-Katalysatoren eingebaut worden.
UWL-Geschäftsführer Christoph Puschmann hatte zur Ablieferung der „Boldwind“ im Mai gesagt: „Wir sind stolz darauf, unser Unternehmensziel zu bekräftigen, eine Vorreiterrolle für eine umweltfreundliche Schifffahrtsindustrie zu übernehmen.“
Planmäßig im Herbst wird United Wind Logistics in China auch das im Juni vom Stapel gelaufene Schwesterschiff „Bravewind“ in Dienst stellen. Dann verfügt die Hamburger Reederei über insgesamt drei Spezialschiffe für den Transport von Komponenten für die Offshore-Windindustrie. Bereits seit 2017 betreibt UWL den aus Asien gekauften Deckcarrier „Vestvind“ für MHI Vestas. Der 130 Meter lange Frachter verfügt über ein knapp 109 Meter langes und 25 Meter breites Ladedeck. FB/ger