Überkapazitäten belasten Branche

Reduzierte Windkraft-Ausbaupläne werden die europäischen Hersteller für Offshore-Windräder zu Konsolidierungsmaßnahmen zwingen.

Für die Offshore-Windbranche in Europa sind die Zeiten ungebremsten Wachstums vorbei. Dänemark hat seine Ausbauziele erreicht, Großbritannien und Deutschland ihr Ausbautempo reduziert. Frankreich will seinen Windkraft-Ausbau aus heimischer Produktion stemmen. Die restlichen europäischen Länder bauen derzeit nur geringe Offshore-Kapazitäten auf, so dass hier kaum Geschäftsmöglichkeiten entstehen. Auch Exporte in andere Kontinente wird es in absehbarer Zeit wohl nicht geben, vor allem aufgrund der Transportkosten für Maschinenhäuser und Rotoren. Das sind Einschätzungen einer Marktstudie des Beratungsunternehmens AlixPartners.

In den vergangenen Jahren war Deutschland der wichtigste Markt für die Offshore-Windkraft – seit 2013 wurden mehr als 1000 MW pro Jahr installiert. Künftig wird der Kapazitätszuwachs auf rund 730 MW jährlich beschränkt werden – damit reduziert sich die Inlandsnachfrage um rund ein Viertel. Zudem wird Deutschland ab 2017 schrittweise ein neues Ausschreibungsverfahren für Offshore-Windparks einführen.

Für die europäischen Hersteller bedeutet dies, dass sie ihre Fertigungskapazitäten anpassen müssen. Drei davon – Senvion, Adwen und Siemens – betreiben auch Produktionsstätten in Deutschland. Mit dem Neubau einer Fabrik von Siemens in Cuxhaven sowie dem Produktionsanlauf von Alstom/GE in St. Nazaire werden sich die Überkapazitäten nochmals erhöhen. Wahrscheinlich ist auch eine Konsolidierung der europäischen Anbieterlandschaft bei Offshore-Windkraftanlagen. In Teilen hat sie bereits begonnen: Der Hamburger Turbinenhersteller Nordex stieg bereits vor einigen Jahren aus dem Offshore-Geschäft aus, um sich auf Anlagen an Land zu konzentrieren, und übernahm die spanische Acconia. pk

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