Umspannplattform für neuen Ostsee-Windpark steht im Meer
Die Umspannplattform für den Windpark "Wikinger2 im Adlergrund nordöstlich von Rügen steht im Meer. Die Plattform sei am Wochenende bei bestem Wetter erfolgreich auf dem Fundament montiert worden, teilten der Bauherr des Windparks, der spanische Konzern Iberdrola, und der Netzbetreiber 50Hertz am Sonntag in Sassnitz mit.
Die rund 100 Millionen Euro teure Plattform war in Cadiz (Spanien) gebaut und anschließend in zwei Teile zerlegt worden. Nach einer rund 4000 Kilometer langen Reise über Atlantik, Nord- und Ostsee hob nun das Spezialkranschiff "Oleg Strashnov" die beiden Teile nacheinander auf das zuvor errichtete Fundament, das sich rund 40 Kilometer vor der Küste in 35 bis 40 Meter Wassertiefe befindet. Die Plattform wurde auf eine rund 50 Meter hohe Metallkonstruktion auf dem Fundament gesetzt.
"Die Installation der Plattform ist wahrscheinlich die anspruchsvollste Aufgabe, die wir im gesamten Projekt hatten", sagte 50Hertz-Projektleiter Uwe Gyßer am Sonntag nach getaner Arbeit.
Erstmals sei eine Plattform in zwei Teilen montiert worden. Ursache für die Zerlegung der Plattform sei unter anderem, dass größere Kranschiffe als die "Oleg Strashnov" die Ostsee nicht hätten befahren können, weil die Durchfahrthöhen von Öresund- und Großer-Belt-Brücke dies verhindert hätten.
In den kommenden Monaten sollen die Plattformsegmente nun wieder technisch miteinander verbunden und ausführlich getestet werden. Parallel dazu werden das Kabel zu den 70 Windrädern des "Wikinger"-Windparks und das 90 Kilometer lange Seekabel "Ostwind 1" zum Festland nach Lubmin angeschlossen.
350 Megawatt Leistung
Zukünftig soll die im Regelbetrieb unbemannte Plattform den mit 33 Kilovolt übermittelten Strom der Windräder sammeln und für die Übertragung ans Festland auf 220 Kilovolt transformieren. Der Windpark soll eine Leistung von 350 Megawatt haben und Ende 2017 ans Netz gehen. (dpa)