Viel Betrieb bei German Dry Docks

Der niederländsiche Schlepper „Boulder“ brachte die „Montevideo Express“ an die Weser, Foto: Eckardt
Gleich zwei größere Reparaturaufträge werden derzeit bei German Dry Docks abgewickelt.
Nach einer mehr als fünf Wochen dauernden und über 4000 Seemeilen langen Überführungsreise aus Tampa/Florida traf Ende vergangener Woche der niederländische Schlepper „Boulder“ mit dem durch einen Brand beschädigten, antriebslosen Containerschiff „Montevideo Express“ der Reederei E.R. Schiffahrt, Hamburg, in Bremerhaven ein. Zunächst wurde der 277,30 Meter lange, 40 Meter breite und rund 5700 TEU fassende Frachter mit Hilfe von drei Bugsier-Schleppern an die Columbuskaje verlegt. In den nächsten Tagen erfolgt die Verholung des unter Liberia-Flagge fahrenden und im Jahr 2001 bei Samsung Shipbuilding in Südkorea als „E.R. Los Angeles“ erbauten Containerschiffs in den Kaiserhafen. Bei German Dry Docks soll innerhalb der kommenden 16 Wochen der umfangreiche Brandschaden, der sich am 20. Januar im Maschinenraum und im Kontrollraum auf der Reise von Cartagena (Kolumbien) nach Veracruz (Mexiko) ereignete, beseitigt werden. Dazu müssen nun in Bremerhaven unter anderem die Hauptschalttafel, Schaltschränke, Kabel- und Elek tronikbauteile sowie Überwachungs-, Kontroll- und die Automatisierungstechnik erneuert werden.
Der niederländische, bei der Scheepswerf Waterhuizen erbaute Hochseeschlepper „Boulder“ mit einer Zugleistung von rund 130 Tonnen kam im Jahr 1988 als „Maersk Lifter“ in Fahrt und gehört seit 2007 zur Flotte der niederländischen Tschudi Offshore & Towage.
Einer der weltweit größten Offshore-Kabelleger, die 1995 in Finnland erbaute und weltweit eingesetzte „Cable Innovator“ des britischen Unternehmens Global Marine Systems Ltd., traf kurz zuvor ebenfalls in Bremerhaven zu einer kurzfristigen Dockung bei GDD ein. Ein Dichtungsschaden im Bereich des Bugstrahlruders sollte hier behoben werden. Erst im April hatte die „Cable Innovator“ eine größere Werftüberholung bei der Damen Shiprepair im französischen Dunkerque absolviert, wo außer regelmäßigen Reparatur- und Klassearbeiten auch der Einbau eines neuen Ballastwasserbehandlungssystems erfolgte.
Der 145 Meter lange und 24 Meter breite Kabelleger mit einer Bruttoraumzahl von 14 277 verfügt in drei Ladetanks über eine Transportkapazität von 8000 Tonnen Seekabel. Die „Cabel Innovator“ kam auch schon bei der Verlegung von Energiekabeln bei den deutschen Offshore-Windparks zum Einsatz. Vor dem Werftbesuch hatte das Schiff für das norwegische Unternehmen Tampnet Kommunikationskabel in der Nordsee verlegt. Tampnet, 2001 von Statoil gegründet, betreibt eigenen Angaben zufolge das größte Offshore-Glasfaser-Infrastrukturnetz der Welt CE/pk