VSM-Delegation zeigt Flagge in Indien

Das Bundesverkehrsministerium und der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) haben eine positive Bilanz ihrer jüngsten Geschäftsanbahnungsreise nach Mumbai und Goa gezogen.

Dabei sei erfolgreich die Leistungsfähigkeit der exportorientierten maritimen deutschen Industrie sowie Möglichkeiten der Exportunterstützung und Kooperation in Indien vorgestellt worden. Zugleich habe die deutsche Delegation sich einen umfassenden Eindruck von den Schiffbauaktivitäten in Indien verschaffen können, teilten die Partner jetzt weiter mit.

Die vom VSM als Fachpartner begleitete Delegationsreise wurde von der AHK Indien durchgeführt und gab sieben Vertretern von Unternehmen der maritimen deutschen Industrie die Gelegenheit, neue Geschäftskontakte aufzubauen und bestehende zu vertiefen. Erreicht worden seien dabei durch die Kombination von Informationsveranstaltungen und direkten Besuchen eine Vielzahl von Werften, Reedereien, Verbänden sowie Ingenieur- und Designbüros.

Die Teilnehmer erhielten Informationen aus erster Hand über das umfangreiche Programm zum Kapazitätsausbau im Marineschiffbau, das erforderliche Vorgehen bei Bieterverfahren für staatliche Schiffbauprojekte und das „Make in India“-Programm, mit dem ausländische Zulieferer zu Kooperationen mit indischen Firmen beziehungsweise Investitionen in indische Produktionsstätten motiviert werden sollen.

Hohes Ansehen - starker Preisdruck

Den weiteren Angaben zufolge genießt die maritime deutsche Industrie in Indien sehr hohes Ansehen. Allerdings besteht ein starker Preisdruck, der sich auch in den Ausschreibungsverfahren für Zulieferungen in staatliche Projekte widerspiegelt. Zuschläge werden in der Regel an den günstigsten, den „L1“-Anbieter (lowest bidder), vergeben. Auch die „Make in India“-Politik ist für die mittelständisch geprägte deutsche Industrie schwer umzusetzen, da sich derzeit nur für wenige Zulieferer, wegen des relativ begrenzten lokalen Marktes in Indien, ein Engagement lohnt.

Allerdings erkennen insbesondere indische Reedereien zunehmend, dass neben den wichtigen Investitionen in die Sicherheit von Schiff und Mannschaft insbesondere die Evaluierung der Produktkosten über den gesamten Lebenszyklus die Leistung und den Ertrag der Schiffe sowie deren Wiederverkaufswert erhöht. Die Berücksichtigung der Faktoren wie Zuverlässigkeit, Ausfallrisiko, Instandhaltungsintervalle, Instandhaltungs- und Ersatzteilkosten bei der Kaufentscheidung bieten damit gute Vertriebschancen für deutsche Unternehmen.

In diesem Zusammenhang stieß die durch VSM und KfW IPEX umfassend vorgestellte deutsche In dustrie-Exportinitiative German Maritime Export Initiative (GeMaX) auf großes Interesse. Teilnehmende GeMaX-Mitglieder konnten im Dialog mit der indischen Seite ebenfalls über ihre internationalen Erfahrungen berichten und die Vorteile von GeMaX für potenzielle Besteller deutschen Equipments darstellen. Insbesondere Finanzierungsfragen sind derzeit auch in Indien ein wichtiges Thema, und auch das zulieferbasierte Langfristfinanzierungsinstrument über GeMaX könnte für Absatzimpulse sorgen.

Umwelttechnik

Große Beachtung fanden zudem die technischen Lösungen deutscher Zulieferunternehmen für aktuelle Herausforderungen der Branche wie Ballastwasseraufbereitung, Scrubber-Technik, Gas- und Dual-Fuel-Antrieb. Alle Beteiligten waren sich am Ende der Reise einig, dass die Marktbearbeitung in Indien über die erfolgte Delegationsreise ein wichtiger Baustein zur Export- und Absatzförderung für die maritime deutsche Industrie war. FBi

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