Werften überholen fünf Megayachten

Die „Eclipse“ wurde 2010 von Blohm + Voss abgeliefert, Foto: Behling
Über volle Docks können sich derzeit die deutschen Werften freuen, die im Marktsegment der Megayachten aktiv sind.
So sind bei Lürssen, Nobiskrug und Blohm + Voss jetzt innerhalb weniger Tage gleich fünf große Megayachten eingetroffen, die dort den Winter verbringen werden. In Rendsburg haben sich die „Titan“ und die „Ecstasea“ bei Nobiskrug eingefunden. Bei der Kröger Werft (Lürssen-Gruppe) ist aus Russland die „Flying Fish“ eingetroffen. Und in Hamburg bei Blohm + Voss liegen derzeit die Megayachten „Eclipse“ und „Le Grand Bleu“ zusammen auf dem Trockenen. Die fünf Schiffe haben einen Gesamtwert von weit über einer Milliarde Euro und werden mehrere Monate in den Werften verbringen.
Der größte Kunde ist mit 162 Metern im Dock 10 von Blohm + Voss die „Eclipse“. Wenige Meter weiter liegt die „Le Grand Bleu“ zur Überholung. Beide Megayachten hatten zeitweise den selben Eigner. „Le Grand Bleu“ wurde 1996 bei der Vulkan-Werft in Bremen gebaut. Ihr erster Eigner war Paul Allen, der sie 2002 an Roman Abra mo witsch weiterverkaufte. Der russische Milliardär verkaufte die Yacht 2006 an einen russischen Freund. Damals orderte Abramowitsch bei Blohm + Voss die 162 Meter lange Megayacht „Eclipse“. Sie wurde 2010 ausgeliefert und ist bis heute das Flaggschiff des russischen Unternehmers. Jetzt kehrte das Schiff zur ersten großen Überholung in die Bauwerft an die Elbe zurück. Bis zum Frühjahr wird die bei Lloyd’s Register klassifizierte Yacht von Blohm + Voss überholt. Es ist die zweite Werftphase für die „Eclipse“. 2012 wurde sie bereits einmal kurz in Barcelona gewartet. „Le Grand Bleu“ bleibt ebenfalls bis zum Frühjahr in Hamburg.
Parallel zu diesen Aufträgen hat Blohm + Voss derzeit mit der „Golden Odyssey II“ noch eine dritte Megayacht an der Pier. Das 1990 von der Hamburger Werft gebaute 80-Meter-Schiff wartet nach Informationen aus Werftkreisen auf einen Käufer. Die „Golden Odyssey II“ gehört zur Flotte des saudischen Königshauses. Eigner soll nach unbestätigten Informationen Prinz Khaled Sultan bin Abdul Azziz sein. Er hatte das Schiff im Juli in „Golden Odyssey II“ umtaufen lassen und nahezu zeitgleich bei Lürssen die neue „Golden Odyssey“ übernommen. Der Neubau ist mit 124 Metern deutlich länger als sein Vorgän ger. bre/FB