Bremer Seemann auf dem Holzweg

Schiffsmodellbau ist ein schönes Hobby, zumal wenn man noch einen besonderen beruflichen Bezug dazu hat.

Bei Hermann Brandt trifft dies zu. Denn der 76-jährige Bremer fuhr in seinem aktiven Arbeitsleben zur See. Und die hat ihn auch als Pensionär fest im Griff. In seiner Werkstatt dominieren Schiffsmodelle, ergänzt um Leuchttürme, offene Rettungsboote mit Mini-Seenotrettern, Räuchermännchen als Hafenarbeiter und vieles mehr. Seinen Stoff bezieht Brandt direkt aus dem Erzgebirge, das nicht zuletzt für seine filigranen Holzfiguren und andere das Herz erfreuende Gegenstände im In- und Ausland bekannt ist.

Fast täglich verbringt Brandt drei bis vier Stunden in seiner Bastelbude im Haus und genießt dabei auch immer wieder den Blick auf die Weser. Sein erstes Schiffsmodell baute er als junger Ma trose an Bord. Insgesamt sieben Jahre befuhr Brandt die Weltmeere. Eine Zeit, die ihn nachhaltig prägte und von der er auch heute noch zehrt. Nach seiner Bordzeit arbeitete er, wie so viele ehemalige Seeleute, an Land und zwar im Hafen. Er sammelte Maritimes, vor allem die Rettungskreuzer und -boote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hatten es ihm angetan. Im Zuge einer Reise ins Erzgebirge vor einigen Jahren nahm er auch Kontakt zu heimischen Holzkünstlern auf. Seine maritimen Holzideen fielen tief im Binnenland sofort auf fruchtbaren Boden. So entstanden im Laufe der Zeit Räuchermännchen als Hafenarbeiter, Seenotretter mit Südwester-Hüten, die Brandt aus kleinen Einzelteilen zusammensetzte.

Außerdem fertigt er Motivleuchten mit den Silhouetten von Rettungskreuzern und -booten. Die DGzRS genehmigte ihm auch die Verwendung des Logos der Gesellschaft. Der besondere Bremer Touch spiegelt sich in diesem Detail der kleinen Rettungsboote wieder: mit den Bremer Stadtmusikanten als Bugzier. EHA/dpa

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