Frank Wessels: Optimist - was denn sonst!

Die Leidenschaft für Zigarren teilt er mit einem seiner großen persönlichen Vorbilder zwar nicht. Doch der Satz, den der erfolgreichste britische Staatsmann des 20. Jahrhunderts, Winston Churchill (1874-1965), zugeschrieben wird, den hat der Emder Reeder-Unternehmer Frank Wessels sehr wohl zu seinem persönlichen Lebensmotto gemacht: „A pessimist sees the difficultiy in every opportunity, an optimist sees the opportunitiy in every difficulty.”

Am 9. Juli feiert der „Berufsoptimist“ und erfolgreiche Chef eines mittelständischen Familienunternehmens aus Emden seinen 60. Geburtstag.

Die eigentlich dafür geplante größere Geburtstagsfeier mit Familie, Freunden und Geschäftspartnern wird es in diesem Jahr zwar nicht geben. Denn auch hier hatte Corona schon sehr frühzeitig Einspruch eingelegt und damit die Pläne gezielt durchkreuzt: Abstandsregeln, Hygienekonzepte und, und, und… das passt mit einem größeren Fest einfach nicht zusammen, bei dem es im besten Wortsinne auch um menschliche Nähe geht.

Frank Wessels nimmt diesen Verzicht indes gelassen hin. Er kann es ja nicht ändern. Schließlich empfindet er gerade als Unternehmer und Familienvater eine große Verantwortung für die Unversehrtheit seines Wirkungsumfeldes. Denn auch das ist Teil seines starken Charakters: Frank Wessels setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass es seiner Umwelt gut geht, oder wie er es einmal in einem Interview formuliert hatte: „Man muss sich für ein funktionierendes Allgemeinwesen einsetzen.“

Diesen persönlichen Anspruch mit Leben zu erfüllen, hat Wessels in den zurückliegenden Jahrzehnten dauerhaft bewiesen. In einer Unternehmerfamilie groß geworden, die Ursprünge der von ihm geführten Emder Bugsier- u. Bergungsgeschäft P. W. Wessels Wwe. / Emder Schlepp-Betrieb GmbH reichen bis ins Jahr 1859 zurück, hat Frank Wessels sehr frühzeitig erkannt und gelernt, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen: für sich, für die Familie, für die Mitarbeiter – und auch für die Gesellschaft.

In die Firma aus der maritimen Wirtschaft in Emden wuchs Frank Wessels zunächst 1986 als Prokurist, ab 1994 dann als Geschäftsführer und seit 2001 auch als persönlich haftender Gesellschafter hinein. Bevor er in das Unternehmen eintrat, hatte sich Wessels um eine grundsolide Ausrüstung gekümmert, zu der auch ein Betriebswirtschaftsstudium gehörte. Er ist Reeder und Diplomkaufmann.

Sein Sohn Matthias wächst seit wenigen Jahren, stets mit ausreichend väterlichem Rat versorgt, wo das gewünscht ist, in den Betrieb hinein. Er wird dann die 6. Generation Wessels sein, die in der Schifffahrt ihr Brot verdienen will.

Frank Wessels` Biografie wäre unvollständig ohne nicht das jahrzehntelange, ehrenamtliche Wirken zugunsten der Gesellschaft, also des „Allgemeinwesens“, zu würdigen. Die „Ankerpunkte“ können sich sehen lassen:

- Vorsitzender im Arbeitgeberverband für Ostfriesland und Papenburg

- Vorsitzender im Nautischen Verein zu Emden e.V.

- Vorstands- / Ausschussmitglied in mehreren Emder Institutionen, unter anderem bei der IHK für Ostfriesland und Papenburg.

Zu den für ihn besonders prägenden, ehrenamtlichen Tätigkeiten gehört zweifelsohne das langjährige Wirken als Vorsitzender des Deutschen Nautischen Vereins (DNV). Der Dachorganisation aller rund 40 Nautischen Vereine (NV) in diesem Land stand Frank Wessels von 2011 bis Frühjahr 2020 vor.

Das persönliche Highlight dieser Arbeit war die Organisation des 32. Deutschen Seeschifffahrtstages in Emden im Jahr 2007 und die große Feier zum 150-jährigen Bestehen des DNV am 21. September 2018 mit dem gesellschaftlichen Spitzenevent, dem Senatsempfang im Kaisersaal des Hamburger Rathauses.

Familienmensch, Unternehmer, „Verbandsmotor“ – wo bleibt dann noch der Mensch Frank Wessels? Der Macher aus Emden ist da ganz norddeutsch bescheiden. Das Wort „Demut“ gebraucht er in dem Moment gezielt. Er ist überzeugt, dass jeder Mensch so etwas wie eine ganz persönliche Lebensaufgabe mit in die Wiege gelegt bekommt, die es nach Möglichkeit zu erfüllen gilt. „Etwas zum Positiven in meinem Umfeld bewegen“, das will Wessels. Weil er schon als junger Mensch in der Familie erkannt hat, dass es wichtig ist, „den Stab nicht weiter zu stecken, als wir springen können“, hat er für sich sehr rechtzeitig beschlossen, die weiteren Ziele auf seinem Lebensweg genau zu bedenken und zu überlegen, welche Kraft er für deren Erreichbarkeit benötigt.

Aus der damit initiierten persönlichen Gedankenwelt stammt dann auch diese Entscheidung: Nicht mehr für eine weitere Tätigkeit als Vorsitzender des DNV zur Verfügung zu stehen. Die DNV-Vorstandswahlen dazu waren in diesem Frühjahr. Wessels: „Ich habe sehr rechtzeitig erklärt, für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Denn dieses Amt bedeutet sehr viel Zeit, Verantwortung und auch Verzicht.“ Diesem Wunsch wurde entsprochen. Ein neues Team führt seitdem den DNV.

Wessels schaut auf diese neun Jahre an der Spitze des maritimen Spitzenverbandes mit einem Gefühl der Freude, Dankbarkeit und auch in der Überzeugung zurück, dabei mitgewirkt zu haben, einige wichtige Meilensteine entlang des Weges des Verbandes mit seinen über 4000 Mitgliedern gesetzt zu haben.

Mit dem Erreichen des neuen 60. Geburtstags und dem Eintritt in eine neue Lebensdekade will Wessels auch mehr Zeit für das Familiäre und am Ende auch irgendwie für sich haben. Dass dazu ganz automatisch auch die Schifffahrt in all ihren Facetten gehört, versteht sich dabei von selbst. Und dass Schifffahrt nun mal von optimistischen Menschen geprägt und getragen wird – ja, das wissen wir nicht erst seit Winston Churchill: „An optimist sees the opportunity.“

Der THB nutzt an dieser Stelle die „opportunity“, um Frank Wessels auf diesem Wege einen „Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag“ auszusprechen und ihm für das neue Lebensjahr viel Gesundheit, Glück und allzeit einen „klaren Kurs!“ zu wünschen. EHA

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