Führungswechsel bei EOS Leer vollzogen

Holger Graventein will das 1909 gebaute Dampfschiff „Prinz Heinrich“ als Kapitän führen (Foto: Dr. Hofer)
Bei der Firma Ems Offshore Service (EOS) in Leer gab es jetzt einen Wechsel in der Geschäftsführung. Holger Graventein ging nach 30-jähriger Aufbauleistung in den Ruhestand. Nachfolger Janssen kommt vom Jade-Dienst.
Kapitän Holger Graventein, der die von den Reedern Roelf Briese und Alfred Hartmann betriebene EOS seit dem 1. März 1986 geführt hatte, ging jetzt in den Ruhestand. Seine Aufgaben hat Kapitän Michael Janssen übernommen. Der neue Geschäftsführer kommt vom Jade-Dienst in Wilhelmshaven zum Spezialunternehmen für Heavy-Lift-Transporte und See-Verschleppungen mit sechs eigenen Pontons und dem Schlepper „Ems Pull“. In diesem Jahr wird EOS möglicherweise einen zweiten Schlepper anschaffen, nachdem die 30 Jahre für EOS im Einsatz gewesene „Ems Tug“ im vergangenen Jahr aufgrund eines Maschinenschadens in Papenburg verschrottet wurde.
EOS wurde 1984 gegründet. In Büsum erwarb die Reederei 1986 den ehemaligen Harmstorf-Werftschlepper „Moritz“ und setzte ihn als „Ems Tug“ in Fahrt. Kurz darauf entdeckte Roelf Briese während einer Reise auf dem Humber zufällig den im Schilf liegenden Ponton „Sterling Challenger“ und kaufte ihn fast zum Schrottpreis. Damit war die erste Seetransport-Tandemeinheit der EOS vorhanden. Graventein erweiterte die Flotte in der Folgezeit durch den Zukauf des URAG-Schleppers „Bardenfleth“ (jetzt „Ems Pull“) und weiterer sieben Seepontons, die ab 1999 als Neubauten aus Russland kamen.
Holger Graventein bleibt der Schifffahrt auch im Ruhestand verbunden. Er will das in Leer beheimatete Traditionsschiff „Prinz Heinrich“, das nach langjähriger Generalüberholung vor der Wiederindienststellung steht, als Kapitän führen. Das 37 Meter lange Dampfschiff des gleichnamigen Vereins entstand 1909 auf der Papenburger Meyer Werft als Doppelschrauben-Post- und -Passagierschiff für die Borkumer Kleinbahn & Dampfschiffahrts-AG. Es verkehrte in erster Linie zwischen Emden und Borkum und diente in beiden Weltkriegen als Versorger. Im Sommer 2003 kaufte der neu gegründete Verein „Traditionsschiff Prinz Heinrich“ den Oldtimer und nahm die Restaurierung des Fahrzeugs in Angriff. „Prinz Heinrich“ soll 2017 zu besonderen Gelegenheiten die Traditionsfahrten nach Borkum und weiteren Ostfriesischen Inseln ebenso wieder aufnehmen wie nach Delfzijl, Bremerhaven, Hamburg und Flensburg. ED/fab