350 Flüchtlinge mit Kutter gerettet

Mit einem umgebauten Fischkutter hat der Regensburger Michael Buschheuer mit den Mitgliedern seines Vereins „Sea-Eye“ Hunderten schiffbrüchigen Flüchtlingen im Mittelmeer das Leben gerettet – in nur wenigen Wochen.

Das private Rettungsschiff „Sea-Eye“ hat in vier Einsätzen mehr als 350 Flüchtlinge im Mittelmeer geborgen. 123 Menschen habe die Crew alleine, 231 in Kooperation mit anderen Organisationen gerettet, sagte Unternehmer Buschheuer am Rande des ersten Crewtreffens in Regensburg.

Der ehemalige DDR-Hochseefischkutter ist erst seit vier Wochen vor der libyschen Küste im Einsatz. Er war auf der Rostocker Werft Tamsen Maritim für die Seenotrettung umgebaut worden.

Aufgabe der jeweils achtköpfigen ehrenamtlichen Crew vor Ort, die durchschnittlich alle zwei Wochen wechselt, ist es, Schiffbrüchige zu finden und einen Seenotruf abzusetzen. Zudem soll die Mannschaft die Erstversorgung der Flüchtlinge sicherstellen, damit ein größeres Schiff sich um die Migranten aus Nigeria, Gambia, Kamerun und Libyen kümmern kann.

Übung in Regensburg

Während der umgebaute Fischkutter nach der Rettungsaktion wieder den sicheren Hafen in Malta und damit die Basisstation ansteuert, üben in Regensburg künftige Crewmitglieder auf der Donau, wie man Menschen rettet.

Erfahrene Mannschaftangehörige, die bis zu 14 Tage auf der „Sea-Eye“ ihren Dienst getan haben, geben ihre Erfahrungen an die Kollegen weiter. Sie erklären beispielsweise, wie die Rettungsinsel an Bord aufgeblasen und eingesetzt wird. Diese sorgt vor allem für eine Entlastung der meist überfüllten Flüchtlingsboote. „Hunger, Durst, direkte Sonneneinstrahlung von oben, eingepfercht auf einem Schlauchboot – das kann zu massiven sozialen Verwerfungen an Bord führen“, das hat Michael Buschheuer, Initiator der „Sea-Eye“-Aktion, selbst erfahren müssen. dpa/pk

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