A26-Ost: Nabu erwägt Klage

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) will gegen einen Planfeststellungsbeschluss für den Bau der Autobahnquerverbindung durch das Hamburger Hafengebiet (A26-Ost) klagen, wenn seine Einwendungen gegen das Projekt von der Wirtschafts- und Verkehrsbehörde nicht anerkannt werden.

Er werde vor allem gegen Eingriffe in die Natur und Auswirkungen des Projekts auf das Klima vorgehen, kündigte Hamburgs Nabu-Chef Alexander Porschke am Montag an: „Eine neue Stadtautobahn ist ökologisch von Vorgestern und finanziell nicht vertretbar.“ Stattdessen sollte die „Hauptschlagader des Hafens“, der Veddeler Damm, ausgebaut und im Westen durch einen Köhlbrandtunnel an die A7 und im Osten durch einen weiteren Tunnel an die A252/A1 angebunden werden.

Rund 1,5 Milliarden Euro für knapp zehn Kilometer Autobahn seien „unheimlich teuer“, ergänzte der Leiter der Hamburger Nabu-Umweltpolitik, Malte Siegert. Außerdem gebe es Signale von Bundespolitikern, wonach der Bund keine doppelte Infrastruktur finanzieren werde, „sprich eine A26-Ost im Süden Hamburgs und zudem eine nördlich verlaufende Köhlbrandquerung“.

Müsste die Stadt die voraussichtlich von 2030 an zu erneuernde Köhlbrandbrücke für schätzungsweise drei Milliarden Euro selbst bezahlen, würde wohl das Geld für den zügigen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs mit U- und S-Bahnen fehlen, mahnte der Nabu. „Durch die A26-Ost droht Hamburg die Verlagerung von Pendlerströmen von der Schiene auf die Straße, anstatt umgekehrt“, sagte Siegert.

Am Dienstag beginnt ein offizieller Erörterungstermin der Wirtschafts- und Verkehrsbehörde zum ersten Teilabschnitt des Bauvorhabens. Bei dem nicht öffentlichen Termin, ein Teil des Planfeststellungsverfahrens, sollen mehr als 1000 Einwendungen vorgebracht werden.

Für die oppositionelle CDU muss die Hafenpassage so schnell wie möglich gebaut werden. „Eine leisere und schadstofffreiere Stadt erreichen wir mit der zügigen Fertigstellung der neuen Autobahn“, teilten Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, und der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß mit. „Die A26-Ost hilft, dass Schwerlastverkehre möglichst schnell in den und aus dem Hafen gelangen“, meinten Vertreter der FDP-Bürgerschaftsfraktion und forderten ebenfalls den „Lückenschluss“ zwischen A1 und A7. bek/lno

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