Aufbruchstimmung für „bessere Elbe“

Rund 120 Teilnehmer informierten sich in Wittenberge über den Stand der Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe, Foto: Hafen Hamburg Marketing
Auf dem Elbschifffahrtstag 2018 in Wittenberge haben sich jetzt rund 120 Teilnehmer über den aktuellen Stand der Umsetzung des vor einem Jahr verabschiedeten Gesamtkonzepts Elbe informiert.
Ines Jesse, Staatssekretärin im Brandenburger Verkehrsministerium, betonte: „Wir wollen den Güterverkehr auf der Elbe erhöhen.“ Sie wies darauf hin, dass sich das Land nicht nur auf die Verbesserung der Infrastruktur durch den Bund als Eigentümer der Wasserstraße verlasse. „Gemeinsam mit Hamburg und Sachsen-Anhalt haben wir in einer Studie untersuchen lassen, welche Chancen die Digitalisierung zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Verkehrsträgers bietet.“ Echtzeitinformationen für die Schiffer ermöglichten eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Fahrrinne und AIS Informationen (Automatic Identification-System) eine effizientere Verkehrssteuerung und die Verknüpfung von Informationen für effektivere Logistikketten.
Stefan Kunze, Vorstandsvorsitzender der Elbe Allianz, ging neben zwei Großvorhaben im Bereich der Erosionsstrecke zwischen Riesa und Saalemündung und der Reststrecke zwischen Dömitz und Hitzacker auch auf kleinere Maßnahmen ein. Damit könnten zum einen ständige Eingriffe in den Fluss durch Baggerungen reduziert oder vermieden, zum anderen Binnenschiffe besser in Transportketten eingebunden werden. „Ein gutes Beispiel für die Verknüpfung der Verkehrsträger sind die Containerverkehre zwischen Hamburg und Binnenhäfen, auf denen je nach Eilbedürftigkeit sowohl Binnenschiff, Bahn als auch Lkw eingesetzt werden“, sagte Kunze.
Thomas Gabriel räumte als Vertreter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ein, dass aufgrund der langen Koalitionsverhandlungen noch keine Freigabe von Haushaltsmitteln für Ingenieurpersonal für das Gesamtkonzept Elbe erfolgt sei. Lubomir Fojtu, Direktor der Tschechischen Wasserstraßendirektion, vertrat die europäische Sicht: „Wir erwarten eine schnelle Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe, damit die Unternehmen der Tschechischen Republik einen zuverlässigen Zugang über den Wasserweg zu ihren Märkten erhalten.“
Prof. Gerd Holbach von der TU Berlin gab den aktuellen Stand zum Schubboot „Elektra“. Dabei handelt es sich um die Entwicklung eines Hybridantriebes, einer Kombination von Brennstoffzelle und Elektroantrieb. Integriert wird eine Schiffssteuerung zum effizienten Energieeinsatz. Damit sei ein Einsatz des Prototyps auf der Verbindung Berlin-Hamburg ab 2022 realistisch. fab