Bis 2030 Milliardeninvestitionen in Marine
Marineinspekteur Andreas Krause hat angesichts vieler neuer Aufgaben der Bundeswehr die Notwendigkeit neuer Investitionen in den Bereichen Personal, Material und Finanzen betont. Er sprach von 130 Milliarden Euro bis 2030.
Krause sagte am Dienstag in Rostock bei einem Internationalen Maritimen Symposium zu
60 Jahren Deutsche Marine, es sei unter anderem der Bau fünf neuer Korvetten geplant. Ferner sehe die Planung zwei U-Boote, sechs Mehrzweckkampfschiffe MKS, die Modernisierung der acht Seefernaufklärer P-3C für die U-Boot-Jagd, sowie mehrere Hubschrauber der Klasse "Sea Lion" und der Ersatz der Hubschrauber "Sea Lynx" vor.
Von zentraler Bedeutung sei auch die Personalgewinnung. Die Marine zählt knapp 16.000 Angehörige. Sie habe damit zwar in der Summe die notwendige Personalstärke, es fehlten jedoch hoch qualifizierte Fachkräfte etwa im Bereich der Elektrotechnik. Allerdings zeigten die verschiedenen Wege zur Personalgewinnung Wirkung. Im vierten Quartal dieses Jahres seien in der Marinetechnikschule in Parow bei Stralsund mehr Soldaten als die Schule eigentlich Kapazitäten habe. So könnten in den kommenden Jahren rund 40 junge Leute in kritischen Berufen an Bord gebracht werden.
Aktuell reichten die Mittel aus, um die nationalen und internationalen Aufträge zu erfüllen, sagte der Sprecher. "Aber mehr geht nicht. Wir sind nicht mehr in der Lage, Reserven zu bilden." So habe es noch 2015 einen Einsatzausbildungsverband gegeben. Es sei nicht möglich, ihn in diesem oder im nächsten Jahr aufzustellen.
Dreidimensionale Ausbildung
Es gelte, angesichts der internationalen Krisen die Marinesoldaten in der dreidimensionalen Kriegsführung auf dem Wasser, unter Wasser und in der Luft auszubilden, sagte der Sprecher. Auch wenn die derzeitigen Aufgaben am unteren Ende der Skala angesiedelt sind und eher polizeilich-humanitären Charakter haben, müsse die Flotte letztlich alle Aufgaben erfüllen können. "Bis zum High End, dem klassischen Seekriegsgefecht."
Der Westen sei 2014 abrupt aus Friedensträumen gerissen worden, als Russland unter Missachtung internationaler Gesetze die Krim annektierte und in die Ost-Ukraine einmarschierte, sagte Krause. Die Marine habe darauf mit der Neubelebung der küstennahen Kriegsführung reagiert, allerdings mit einer wesentlich kleineren Truppe wie zu Zeiten des Kalten Krieges. (mv)