BUND moniert Baggerarbeiten

Der Rückgang der Stintbestände in der Elbe beunruhigt den BUND. Die Baggerarbeiten zur Vorbereitung für die geplante Elbvertiefung könnten den Bestand weiter beeinträchtigen, befürchten die Umweltschützer. In einem Brandbrief an die Wirtschaftsbehörde fordern sie deshalb Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann auf, der Hamburg Port Authority (HPA) die umfangreichen Baggerarbeiten in der Elbe westlich von Hamburg sofort zu untersagen, teilte der BUND am Donnerstag mit.

Die Arbeiten zur Freihaltung der Fahrrinne liefen derzeit mitten in der Stintsaison, in der die kleinen lachsverwandten Fische die Elbe hochziehen, um über sandigen Flachwasserzonen wie etwa vor Wedel abzulaichen, so der BUND. „Die Stintbestände in der Elbe sind in den letzten Jahren massiv eingebrochen und sind in diesem Jahr so niedrig wie lange nicht mehr. Trotzdem baggert die HPA ohne Rücksicht auf Verluste und schädigt damit nicht nur die Stinte und ihren Laich, sondern auch deren Nahrungsgrundlage und damit das gesamte Ökosystem der Tideelbe“, sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

In einem weiteren Schreiben fordert der BUND auch Umweltsenator Jens Kerstan auf, bei der Wirtschaftsbehörde auf einen Stopp der Baggerarbeiten hinzuwirken. Die Arbeiten zur Freihaltung der Fahrrinne müssen zwischen der HPA und der Umweltbehörde abgestimmt werden.

Die HPA ist derzeit mit mehreren Baggerschiffen unterwegs, um den Schlick aus der Fahrrinne auszubaggern oder mit dem Injektionsverfahren zu „verflüssigen“. Beide Verfahren tragen massiv zur Trübung des Elbwassers und zur Freisetzung von Schadstoffen bei, die die Stinte und deren Laich unmittelbar schädigen. fab

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