Bund will Standards beim Verschrotten alter Schiffe umsetzen
Deutschland will sich auf internationale Umwelt- und Sozialstandards beim Verschrotten alter Handelsschiffe verpflichten. Ein Gesetzentwurf zur Ratifikation einer entsprechenden Konvention ist noch bis zur Wahl 2017 geplant, wie das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen antwortete.
Ausrangierte Schiffe werden derzeit oft kostengünstig und unter schlechten Arbeitsbedingungen an asiatischen Stränden zerlegt. Um die Bedingungen zu verbessern, wurde 2009 die internationale Hongkong-Konvention verabschiedet.
Der Verband Deutscher Reeder begrüßte die Regierungspläne. Nur das weltweite Übereinkommen könne Umweltschutz und Arbeitssicherheit beim Schiffsrecycling maßgeblich verbessern. Werften in Südasien, die schon Vorreiter seien, müssten unterstützt werden.
Im Prinzip gilt in der EU ein Verbot, schrottreife Schiffe außerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu exportieren. Sie werden als gefährlicher Abfall eingestuft.
In Deutschland gibt es der Regierungsantwort zufolge keine Anlagen für solche Schiffs-Verschrottungen - in der EU aber in Spanien, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Frankreich und Italien.dpa