Bundeswehrübung in Bremerhaven

Im Bremerhaven fand jetzt eine der größten militärischen Verlegeübungen der vergangenen Jahre statt.

Im Rahmen der internationalen Streitkräfteübung „Joint Derby 16“, auch „JODY16“ genannt, trafen jetzt rund 450 Gefechtsfahrzeuge im Kaiserhafen ein. So mischten sich zwölf Nationen der European Battle Group (EUBG) in das alltägliche Treiben im Hafen.

Auf Seeseite hatten die Koordinatoren hinter „JODY16“ dabei ganz auf eine bewährte Zusammenarbeit gesetzt. Die Anlieferung des Kampfgeräts übernahmen nämlich die DFDS-Fähren „Suecia Seaways“ (IMO 9153020) und „Britannia Seaways“ (IMO 9153032).

Die beiden 197 Meter langen und 26 Meter breiten RoRo-Schiffe waren bereits 2014 und 2015 für die NATO im Einsatz gewesen, als sie im Zuge des ISAF-Einsatzes in Afghanistan einen Materialrücktransport aus dem türkischen Trabzon absolvierten.

Lieferung und Umschlag der 450 Fahrzeuge waren jedoch lediglich der Startschuss der groß angelegten Übung. Ziel der fast zweiwöchigen Aktion war schließlich die Erprobung von Kompetenzen, wie sie im Falle einer Verlegung in ein Einsatzgebiet zur Anwendung kommen. Für das zwei Jahre lang im Voraus geplante Szenario ist dieses Einsatzgebiet das fiktive „Edge land“, ein 250 Qua dratkilometer großer Korridor in Nordwestdeutschland.

Rund 2000 Soldatinnen und Soldaten sind Teil der Übung und sollen vor allem Verhaltenssicherheit trainieren. „Jeder Soldat muss lernen, seine Aufgaben zu beherrschen“, betonte die Bundeswehr. Dabei spiele es keine Rolle, ob es um die Betankung der Fahrzeuge, den Technischen Halt oder das Einhalten korrekter Marschabstände geht. Mit 700 Frauen und Männern stellt die deutsche Bundeswehr den größten Anteil der Streitkräfte, gefolgt von den Niederlanden, Österreich und Tschechien. Den internationalen Charakter der Großübung unterstreichen unter anderem Nationen wie Luxemburg, Finnland, Spanien und die USA.

Im weiteren Verlauf der Aktion, die am Freitag endet, stehen Flugverlegung und Straßenmärsche auf dem Plan. Wie die Bundeswehr mitteilte, sollten dabei auch Hingucker wie der Leopard 2 A6M und der irische Schützenpanzer Scorpion auf deutschen Straßen zu sehen sein. Außerdem sollten Feldjäger, Sicherungstruppen, Pioniere und ABC-Abwehrtruppen die Vielfalt der Streitkräftebasis beweisen.

„JODY16“ erregt internationales Interesse. Rund 80 militärische Beobachter aus verschiedenen Ländern haben sich angemeldet, um Zeugen der logistischen Großübung zu werden.

„Joint Derby 16“ soll mit seinem Ende einen nahtlosen Übergang in die anschließende Übung „European Spirit“ der EUBG schaffen. Darin sollen die Streitkräfte schließlich für den multinationalen Einsatz zertifiziert werden. ger/CE

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