Chancen für Metropolregion

Das Dialogforum wirkte über ein Konsultationsverfahren daran mit, dass aus der Brücken- eine Tunnellösung wurde (Foto: Femern/AS)
Die Fehmarnbeltquerung wird nach ihrer Fertigstellung ein wichtiger Bestandteil des Skandinavien-Mittelmeer-Transportkorridors im Rahmen der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) sein, die zur Stärkung des innereuropäischen Handels beitragen sollen. Sie soll auch Chancen für das Wirtschaftswachstum in den Metropolregionen Hamburg/Lübeck und Kopenhagen/Malmö eröffnen.
Über Perspektiven und Herausforderungen der Fehmarnbeltquerung sprechen namhafte Experten aus Politik und Wirtschaft bei einer Podiumsdiskussion am 21. September 2016 in der Hamburger HafenCity Universität.
Zu der Veranstaltung, die im Rahmen der Fehmarnbelt Days stattfindet, lädt Hafen Hamburg Marketing (HHM) als Partner des im Mai 2016 gestarteten EU-Interreg-Ostseeprojekts „TENTacle“ ein. Moderiert wird die Veranstaltung von Jens Aßmann, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Verkehr, Hafen und Schifffahrt der Handelskammer Hamburg. Die Eröffnungsvorträge halten Wirtschaftssenator Frank Horch und Michael Svane, CEO Danish Transport Federation and Infrastructure Policies.
Gesprochen wird über die nicht unumstrittene Verbindung zwischen Fehmarn und Lolland aber auch auf einer anderen Ebene: Seit fünf Jahren gibt es das „Dialogforum Feste Fehmarnbeltquerung“. Das von der Landesregierung Schleswig-Holsteins 2011 gegründete Forum versteht sich als neutrale Diskussions- und Informationsplattform, an der Bürger, Verbände, Behörden und Bauherren beteiligt sind. An der Jubiläumssitzung am gestrigen Montag in Oldenburg im Kreis Ostholstein nahmen auch der dänische Verkehrsminister Hans-Christian Schmidt, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig und Staatssekretär Enak Ferlemann aus dem Bundesverkehrsminis terium teil. Nach einer kritischen Bestandsaufnahme der bisherigen Arbeit des Dialogforums thematisierte eine Diskussionsrunde, was das Dialogforum von der Politik und die Politik vom Dialogforum erwartet.
Dialog auf Augenhöhe
Unter dem Eindruck der heftigen Auseinandersetzungen um den Bahnhof „Stuttgart 21“ hatte die Landesregierung das Forum ins Leben gerufen. Denn auch der Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark ist vor allem im Osten Schleswig-Holsteins umstritten. Das Dialogforum habe das Ziel, die Betroffenen zu Beteiligten zu machen und eine Diskussion auf Augenhöhe zu ermöglichen, sagte der Sprecher des Forums, Christoph Jessen. Die 30 Mitglieder treffen sich mindestens viermal im Jahr. Die Treffen sind öffentlich und werden vom Offenen Kanal Kiel als Livestream im Internet übertragen. Neu sind vier regionale runde Tische, die zusammen mit der Deutschen Bahn Lösungsvorschläge für die Bahnanbindung erarbeiten.
Der rund 18 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahntunnel soll die deutsche Insel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden. Die Baukosten von rund 7,4 Milliarden Euro trägt der dänische Staat. lno/pk