Doppelt so viele Kinder allein auf Flüchtlingsbooten im Mittelmeer

Im vergangenen Jahr sind auf Flüchtlingsschiffen im Mittelmehr doppelt so viele unbegleiteten Kinder nach Italien unterwegs gewesen wie 2015. Insgesamt zählte das UN-Kinderhilfswerk Unicef 25.800 Minderjährige ohne Begleitung, wie die Organisation am Freitag in Genf berichtete.

"Das ist ein alarmierender Trend", sagte Unicef-Nothilfekoordinator Lucio Melandri. "Bislang gelingt es nicht, diese Kinder zu beschützen. Wir brauchen eine koordinierte europäische Antwort auf das Problem."

Bei den meisten Kindern handelt es sich um Jungen zwischen 15 und 17 Jahren aus Eritrea, Ägypten, Gambia und Nigeria. Es kämen aber auch Mädchen, und die seien besonders gefährdet. "Mehrere Mädchen, die Unicef in Palermo gesprochen hat, berichteten, dass sie zur Prostitution gezwungen worden, um die Kosten für die Schiffsüberfahrt zu begleichen", teilte Unicef mit.

Insgesamt flüchteten nach Angaben der Organisation für Migration (IOM) im vergangenen Jahr mindestens 387.487 Menschen über das Mittelmeer. Mindestens 7495 kamen ums Leben. (dpa)

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