EEG könnte Windkraft-Krise auslösen

2015 war für die Offshore-Windenergie ein gutes Jahr: Anlagen mit einer Leistung von insgesamt drei Gigawatt sind auf See montiert. Der Netzanschluss an Land läuft. Die Aussichten sind aber trotzdem getrübt.

Die Windenergiebranche kann definitv mehr. Davon ist Andreas Wellbrock, Chef der Windenergieagentur WAB, überzeugt. Bei den Offshore-Anlagen befinde sich die Branche im Grunde erst am Beginn der Industrialisierung. „Eigentlich stehen wir gut vorm Wind“, sagt Wellbrock jetzt im Vorwege der kommende Woche vom 7. bis zum 9. Juni in Bremen stattfindenden Branchenmesse Windforce. Kritisch sieht der WAB-Chef aber die geplante Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Sollte der derzeit vorliegende Referentenentwurf weitgehend in die Endfassung der Gesetzes novelle einfließen, dann „steht die Branche vor großen Schwierigkeiten“.

Mit Wellenbrock zusammen sehen die meisten der norddeutschen Landesregierungen beim EEG-Entwurf noch erheblichen Nachbesserungsbedarf. Bremens Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne) unterstrich bei der Pressekonferenz zur Windforce: Die Ausbauziele der Erneuerbaren Energien weiter reduzieren zu wollen, stimme nicht mit den Klimazielen Deutschlands überein. Es sei beispielsweise überhaupt nicht sinnvoll, den Ausbau bei Offshore-Windenergieanlagen auf jährlich 730 Megawatt (MW) zu begrenzen, wenn zwei Windparks mittlerweile schon 900 MW entsprächen.

Gestern Abend versuchten Bundesregierung und Landesregierungen einen Weg zu finden, das Gesetz in eine Form zu bringen, die für die Länder im Bundesrat akzeptabel ist. rtr/pk

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