Elsflether Werft prüft Vorwürfe

Die Instandhaltung der „Gorch Fock“ ist Gegenstand von Ermittlungen, Foto: Hasenpusch
Nach Korruptionsvorwürfen bei der Instandsetzung des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ hat die Elsflether Werft nach eigenen Angaben eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe eingeleitet.
Eine erste Bestandsaufnahme habe bestätigt, dass der Verdacht der Vorteilsnahme eines Mitarbeiters des Marinearsenals nicht im Zusammenhang stehe mit den Kostensteigerungen bei der Sanierung der „Gorch Fock“, teilte die Werft jetzt mit. Dafür spreche schon die begrenzte Zuständigkeit des Mitarbeiters.
Die Kosten für die Instandsetzung waren aus dem Ruder gelaufen und von ursprünglich 10 Millionen Euro auf 75 Millionen Euro und dann auf 135 Millionen Euro gestiegen. Die Werft äußerte sich erstmals zu dem Vorgang. Aufsichtsrat und Vorstand hätten einen umfassenden Maßnahmenkatalog beschlossen. Ziel sei vor allem, die Sanierungsarbeiten an der „Gorch Fock“ ordnungsgemäß abzuschließen. Zentrales Ergebnis eines Aufsichtsratstreffens am Montag sei gewesen, dass die Sanierung durch die Elsflether Werft auf Basis der definierten Anforderungen des Marinearsenals „innerhalb des bestehenden Zeit- und Budgetplans erfolgreich abgeschlossen werden kann“. Sowohl das mit dem Marine arsenal vereinbarte Sanierungsbudget als auch der Zeitplan seien nicht gefährdet. Die Werft kündigte auch eine strenge Überprüfung des internen Compliance-Systems zur Regeleinhaltung an. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hatte im Zuge der Ermittlungen auch Büros der Elsflether Werft durchsucht.
Für heute ist ein Krisentreffen zur „Gorch Fock“ geplant, an dem unter anderem Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und der Inspekteur der Marine, Andreas Krause, teilnehmen sollen. fab/dpa