Erster US-Frachter mit Panzern in Bremerhaven eingetroffen

Das US-Transportschiff "Resolve" mit Panzern und militärischer Ausrüstung an Bord ist am Mittwoch in Bremerhaven eingetroffen. Dies bestätigte Hafenkapitän Andreas Mai.

Der Frachter aus den USA hatte sich zuvor durch teils stürmische See gekämpft. Angaben des Deutschen Wetterdienstes zufolge türmten sich die Wellen in der Deutschen Bucht zeitweise bis zu sieben Meter hoch.

Das Schiff war ursprünglich erst am Freitag in Bremerhaven erwartet worden. Für diesen Tag ist die Entladung geplant. An Bord des Frachters sind Ausrüstung und Fahrzeuge von US-amerikanischen Soldaten, die im Rahmen der Nato-Operation "Atlantic Resolve" die US-Streitkräfte in den östlichen Nato-Ländern verstärken sollen. Insgesamt werden mehr als 4000 US-Soldaten verlegt. In Deutschland übernimmt die Bundeswehr die logistische Unterstützung der Operation.

Das Material wird auf insgesamt drei Schiffen nach Bremerhaven und dann per Zug und Militärkonvoi über Polen in weitere Länder Mittel- und Osteuropas gebracht. Die US-Frachter "Freedom" und "Endurance" werden bis Sonntag erwartet.

Die Panzerbrigade soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden. Das Hauptquartier wird in Polen sein. Polen, Lettland, Litauen und Estland grenzen an Russland und fühlen sich seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise von dem Nachbarn bedroht.

Bundeswehr unterstützt logistisch

Da Norddeutschland Drehscheibe für die Truppenverlegung ist, übernimmt die Streitkräftebasis der Bundeswehr die logistische Unterstützung. Sie sorgt für die Unterkunft und Verpflegung der US-Soldaten, stellt Lagerflächen bereit und sichert mit Feldjägern den Transport. Das Material, das per Schiff in Bremerhaven eintrifft, soll mit Zügen und auf Straßen nach Polen gebracht werden. Auf den drei Schiffen sind der Bundeswehr zufolge mehr als 2500 Gefechtsfahrzeuge, Lastwagen, Anhänger und Container. Militärkonvois sind durch Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Brandenburg geplant.

Die Belastung für die Bevölkerung soll dabei so gering wie möglich sein, sagte ein Bundeswehrsprecher. Ihm zufolge werden pro Konvoi nicht mehr als rund 20 Fahrzeuge unterwegs sein. Und: "Die Masse wird über die Schiene transportiert."

Die Logistikschule der Bundeswehr in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen spielt bei der Verlegung eine zentrale Rolle. So sollen dort vorübergehend rund 400 amerikanische Soldaten untergebracht werden, wie ein Pressesprecher mitteilte. Zudem würden Flächen für etwa 600 Fahrzeuge bereitgestellt und ein mobiler Gefechtsstand zur Koordinierung und Überwachung der Konvois eingerichtet.

Soldaten kommen mit dem Flugzeug

Während die Fahrzeuge und die Ausrüstung überwiegend per Schiff nach Deutschland kommen, wird ein Großteil der US-Soldaten direkt nach Polen fliegen.

Die Truppenverlegung im Januar ist der Auftakt einer längeren logistischen Zusammenarbeit zwischen den USA und Deutschland. Denn nach neun Monaten sollen sämtliche US-Truppen und auch alle Ausrüstung komplett ausgetauscht werden, wie es auf der Homepage der Streitkräftebasis heißt. (dpa)

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