ETF: Europas Seeverkehrsbranche stärken

Die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) hat ihr Arbeitsprogramm bis 2021 vorgestellt.

Dabei geht es der ETF-Sektion Seeverkehr um drei Ziele: Kein Sozialdumping, Aufwertung der Sozialrechte für Seeleute und die Vereinheitlichung von Schulung und Zertifizierung. Dadurch soll die Seeverkehrsbranche in Europa gestärkt werden.

Nach Überzeugung der ETF müsse dafür eine Verordnung über einen solchen europäischen Seeverkehrsraum abgeschlossen werden. Diese hätte den Vorteil, dass „die EU-Sozialvorschriften nicht nur auf den Inlandsverkehr beschränkt bleiben, sondern auf innergemeinschaftlichen Schiffsverkehr ausgedehnt werden“, heißt es im Verdi-Magazin „Waterfront“. Die Forderung: „Faire Bedingungen für alle Seeleute.“ Schwerpunkt ist das hohe Schifffahrtsaufkommen in Nord- und Ostsee.

Besondere Priorität im neuen ETF-Arbeitsprogramm hat die Schaffung und Bewahrung von Arbeitsplätzen. Beides soll durch eine verbesserte Anwerbung, bessere Laufbahnmöglichkeiten sowie Arbeits- und Lebensbedingungen für europäische Seeleute gesichert werden.

So will die ETF beispielsweise gewerkschaftliche wie soziale Grundrechte für Seeleute an Bord von Schiffen unter europäischer Flagge umfassender durchsetzen. Dies gehe einher mit der Sicherung hoher Schulungs- und Zertifizierungsstandards sowie einer stärkeren Beteiligung von Frauen im Seeverkehrssektor.

Zudem will die ETF eine Sozialpartner-Vereinbarung zur Schulung für europäische Seeleute verabschieden. Sie soll helfen, Kompetenznachfrage und Angebot an Arbeitsplätzen auf See besser anzugleichen.

Eine zukunftsfähige Überarbeitung der Lehrpläne im Aus- und Fortbildungsbereich der Seefahrt sieht die ETF als Stärkung für das Seefahrtscluster insgesamt. Die ETF-Planungen sehen in diesem Zusammenhang vor, die Verwendung von EU-Fördermitteln sowie staatlicher Beihilfen genauer zu analysieren.

Neben einer ETF-Umfrage unter Seeleuten, die verlässliche Daten zu Bemannungsbedingungen liefern soll, will die ETF auch Informations- und die Kontaktmöglichkeiten mit Seeleuten verbessern. Zudem soll eine Studie zur Situation der Seeleute mit Blick auf soziale Sicherheit und Rentenansprüche vorhandene Unterschiede zwischen EU-Mitgliedsstaaten aufzeigen.

Die ETF mit Sitz in Brüssel ist eine gesamteuropäische Gewerkschaftsorganisation, der Gewerkschaften aus der Europäischen Union, dem Europäischen Wirtschaftsraum sowie aus mittel- und osteuropäischen Ländern angehören. Sie vertritt rund 2,5 Millionen Verkehrsbeschäftigte aus 231 Gewerkschaften und 41 europäischen Ländern in verschiedenen Verkehrssektoren. tof

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