Fregatten-Projekt für Algerien beendet

Mit Schlepperunterstützung absolvierte die „El Moudamir“ die Passage durch den NOK (Foto: Behling)
Fünf Jahre nach der Auftragsvergabe hat der Neubau von zwei Fregatten für die Marine Algeriens durch die Kieler Werften TKMS und German Naval Yards nun einen Schlusspunkt erreicht.
Die Fregatte „El Moudamir“ hat am Montag den Kieler Hafen mit Kurs auf Algerien verlassen. Das Schiff wählte den Weg durch den Nord-Ostsee-Kanal. Im April 2016 war bereits das Typschiff der Klasse, die „Eradii“, an den Auftraggeber in Nordafrika ausgeliefert worden. Die beiden Fregatten waren 2012 durch die algerische Regierung beim deutschen Konzern Thyssen Krupp Marine Systems bestellt worden. Der Auftrag umfasste neben dem Bau der beiden Schiffe auch die Lieferung eines umfangreichen Ausrüstungspakets und sechs Bordhubschrauber. Gleichzeitig erhielt Algerien auch Unterstützung beim Aufbau einer Werft für die Wartung der Schiffe in Oran. Das Auftragsvolumen soll sich unbestätigten Angaben zufolge auf rund zwei Milliarden Euro belaufen.
Die „El Moudamir“ war im Unterauftrag von der Kieler Werft German Naval Yards (GNY) für TKMS gebaut und im September 2016 zur Ablieferung bereitgestellt worden. Nach der Abarbeitung der Funktionsnachweise erfolgte am 8. Dezember die Indienststellung des Schiffes in Kiel an der Pier von GNY.
Im Anschluss erfolgte eine Ausbildungsphase für die algerische Besatzung in der Kieler Bucht und der westlichen Ostsee. Dafür wurde die „El Moudamir“ auf den Kieler Tirpitzhafen verlegt und hat von hier aus die Fahrten absolviert.
Kurs Gibraltar
Den Schlusspunkt setzte jetzt die Verabschiedung des Schiffes mit der Kanalpassage. Dabei wurde die 121 Meter lange Fregatte bis Brunsbüttel durch den Schlepper „Holtenau“ der Kieler Reederei SFK begleitet. Von der Deutschen Bucht aus nahm sie am Dienstag Kurs auf die Straße von Gibraltar.
In Kiel hatte die Besatzung das Schiff in den vergangenen zwei Wochen für die Überführung ausgerüstet. Im Depot bei Laboe erhielt die Fregatte auch ihre Munition. Dazu gehören 16 See- und Landziel-Flugkörper des Typs RBS 15, der in Kooperation von Saab (Schweden) und Diehl Defence (Deutschland) gebaut wird. Damit hat Algerien 32 dieser neuen Mehrzweckflugkörper im Bestand. FB/pk