Hamburg wertet Anteile an Hapag-Lloyd und HSH ab

Die Stadt Hamburg hat für ihre Anteile an Hapag-Lloyd und der HSH Nordbank Wertberichtigungen vorgenommen. Im Jahresabschluss 2015 der städtischen Beteiligungsholding HGV werde eine Aktie von Hapag-Lloyd mit 34 Euro bewertet statt wie bisher mit 41,22 Euro, sagte jetzt ein Sprecher der Finanzbehörde.

Daraus ergebe sich eine Abschreibung von 176 Millionen Euro auf den Buchwert. Auf ihre Anteile an der HSH Nordbank hat Hamburg 89 Millionen Euro abgeschrieben. Unmittelbare Auswirkungen für die Kassenlage der Stadt haben die Abwertungen nicht. Sie werden gegen die Rücklagen der HGV gebucht.

An Hapag-Lloyd hatte Hamburg in zwei Schritten 2008 und 2012 für mehr als 900 Millionen Euro Anteile erworben, um eine mögliche Übernahme der Reederei abzuwenden und den Bestand des Unternehmens in der Stadt abzusichern. Nach mehreren Verschiebungen im Anteilsbesitz, einer Fusion und einem Börsengang hält die Stadt noch 20,6 Prozent der Hapag-Lloyd-Aktien und ist damit zweitgrößter Anteilseigner nach der chilenischen Reederei CSAV, die 31,4 Prozent der Aktien besitzt. Falls die Fusion mit der United Arab Shipping Company (UASC) gelingt, würde der städtische Anteil weiter sinken. Auch der neue Buchwert von 34 Euro ist weit entfernt von dem aktuellen Börsenkurs von knapp 19 Euro.

Der Senat „verbrennt Hunderte Millionen Steuergelder in Beteiligungen“, so die Reaktion des wirtschaftspolitischen Sprechers und parlamentarischen Geschäftsführers der FDP-Fraktion, Michael Kruse, auf die Bekanntgabe der Wertberichtigung. Bei der HSH Nordbank habe der Senat den Restbuchwert abschreiben müssen. „Die HSH Nordbank steht damit selbst mit Schrottwert in den Büchern der Stadt Hamburg. Deutlicher kann dieser Senat nicht dokumentieren, welchen Wert er seiner Bank noch beimisst“, so Kruse. Bei der Beteiligung an Hapag-Lloyd verschleiere der Senat den tatsächlichen Wert. Die Abschreibung auf 34 Euro pro Aktie sei der „Versuch, den Einfluss der Hapag-Lloyd-Beteiligung auf den Hamburger Haushalt als nicht ganz so desolat dastehen zu lassen“. fab/lno

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