IG Metall legt Küstenbetriebe lahm

Mit groß angelegten Warnstreiks und Kundgebungen in elf norddeutschen Städten will die IG Metall Küste im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die größten Kundgebungen mit mehreren tausend Teilnehmern werden in Hamburg und Bremen erwartet.

Insgesamt hat die IG Metall Küste mehrere zehntausend Beschäftigte aus über 150 Betrieben in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen zu ihrem „Küstenaktionstag“ aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Entgelt für die 140.000 Beschäftigten der norddeutschen Metallindustrie, der Arbeitgeberverband Nordmetall hat 2,1 Prozent und eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent über eine Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Gestern verhandelte als erster der Tarifbezirk Nordrhein-Westfalen, um die Möglichkeiten für eine Einigung nach drei erfolglosen Verhandlungsrunden auszuloten. Von den Verhandlungen werden Signale erwartet, ob auch in den anderen Tarifbezirken noch vor Pfingsten eine Einigung möglich ist oder der Tarifkonflikt eskaliert.

„An der ersten Welle der Warnstreiks haben sich mehr als 18.000 Beschäftigte aus 90 Betrieben beteiligt“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Jetzt legen wir noch mal kräftig nach, damit sich die Arbeitgeber endlich bewegen.“ Wenn es bis Pfingsten keine Fortschritte gebe, werde die IG Metall Küste zu ganztägigen Streiks in den Betrieben aufrufen.

Nordmetall kritisierte den Küstenaktionstag. „Die IG Metall versucht, ihre Warnstreiks jetzt zum 24-Stunden-Demo-Happening umzuwidmen“, sagte Hauptgeschäftsführer Nico Fickinger. „Leidtragende dieser Gewerkschaftsfolklore sind die Betriebe.“ Die Beschäftigten seien am Ende die Dummen.

„Je überzogener ein Tarifabschluss, desto größer wird der Rationalisierungs- und Verlagerungsdruck auf die Betriebe. Fickinger verlangte von der IG Metall, dass sie an den Verhandlungstisch zurückkehrt. dpa/pk

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