Konkurrenz für Rostock wächst

Rostock ist einer der wichtigsten und größten Getreideumschlaghäfen in Deutschland (Foto: Gierke)

In den Häfen Rostock und Wismar wartet die maritime Wirtschaft dringend auf die Vertiefung der Seezufahrten.
Hintergrund ist unter anderem die stetige Zunahme der Mengen an flüssigen und trockenen Massengütern, sagte der Rostocker Verkehrsexperte Karl-Heinz Breitzmann am Rande einer Fachtagung der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft in Warnemünde. Der Anteil dieser Güter liege inzwischen bei rund 70 Prozent am gesamten Umschlagaufkommen der Häfen. Die Schiffe würden gleichzeitig immer größer und die Zufahrten zu den Häfen bald nicht mehr ausrei chen.
Beide Projekte stehen als vordringlich im Bundesverkehrswegeplan 2030. Es gehe nun darum, die Planungen voranzutreiben. Die Häfen in Mecklenburg-Vorpommern müssten sonst erhebliche Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Ostseehäfen wie etwa Tallinn oder Danzig hinnehmen, sagte Breitzmann.
Vor allem beim Getreide zeige sich die Notwendigkeit der Investition, für die der Bund in den kommenden Jahren insgesamt 190 Millionen Euro bereitstellen wird, hieß es. So würden im Rostocker Hafen bis 2018 ein neuer Getreidebelader sowie ein neuer Getreidesilo errichtet. Die Investitionen werden rund 35 Millionen Euro betragen. Rostock zähle zu den wichtigsten deutschen Getreide exporthäfen. In den vergangenen drei Jahren wurden über diesen Standort jährlich mehr als drei Millionen Tonnen Getreide ausgeführt. Nach Ansicht von Hafengeschäftsführer Gernot Tesch könne Rostock ohne Seekanalvertiefung das Wachstumspotenzial im Getreideumschlag nicht ausschöpfen. mv/pk