Kritik an HSH-Portfolio-Deal

Michael Kruse, Foto: Arndt
Die erhöhte Risikovorsorge für das Schiffsportfolio der Abwicklungsanstalt der Länder für die HSH Nordbank stößt auf Kritik der Oppositionspolitiker in Hamburg. „Die Absenkung des Portfoliowerts nur drei Monate nach Übertragung ist ein Schlag ins Gesicht der Hamburger Steuerzahler“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer und wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kruse. Der rot-grüne Senat habe schlechtem Geld gutes hinterher geworfen.
Aus Sicht von Thilo Kleibauer, Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion für Haushalt und öffentliche Unternehmen, wirft die Abwertung „ein ganz schlechtes Licht auf diesen Deal, bei dem der Senat offensichtlich einen viel zu hohen Kaufpreis zulasten der Steuerzahler gezahlt hat“. Die vor einem Jahr vom Senat vorgelegten Berechnungen zur Belastung Hamburgs aus den HSH-Risiken hätten sich erneut als falsch herausgestellt.
Die HSH Portfoliomanagement AöR hatte bekannt gegeben, dass in ihrem Quartalsbericht zum 30. September die Bewertung des von Hamburg und Schleswig-Holstein übernommenen HSH-Schiffskreditportfolios um 341 Millionen Euro reduziert wurde (THB 22. Dezember 2016). Die Abwicklungsanstalt der Länder hatte erst Ende Juni das Portfolio zu einem Kaufpreis von 2,4 Milliarden Euro erworben. fab