„Lenkflugkörper nachrüsten“
Die Kritik am Rüstungsmanagement der Bundeswehr reißt nicht ab. Diesmal rügt der Rechnungshof den Kauf von Lenkflugkörpern, die bei einer Prüfung ins Meer gestürzt waren.
Der Bundesrechnungshof hat erneut Mängel bei der Vergabe von Rüstungsaufträgen durch das Verteidigungsministerium kritisiert.
Im Jahr 2012 habe die Bundeswehr den vollen Kaufpreis von 60 Millionen Euro für 30 Lenkflugkörper bezahlt, ohne vorher die Einsatzfähigkeit für die Korvetten der Marine ausreichend untersucht zu haben, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Bei der Einsatzprüfung ein Jahr später seien zwei Flugkörper ins Meer gestürzt.
Eine Wiederholung des Tests habe mehrere Millionen Euro gekostet und ergeben, dass die Lenkflugkörper nur gegen Ziele auf See, aber nicht gegen Ziele an Land eingesetzt werden könnten. Der Kaufvertrag habe der Bundeswehr keine Möglichkeit gegeben, den Hersteller an den Kosten der Tests zu beteiligen, kritisierten die Rechnungsprüfer.
Die Behörde forderte das Verteidigungsministerium auf, dafür zu sorgen, dass die Lenkflugkörper schnellstmöglich auch für den Einsatz gegen Ziele an Land zu verwenden sind. Dies soll nach Angaben aus dem Ministerium in Berlin bis zum kommenden Sommer der Fall sein. dpa/pk