Lotsen: Keine Ausbildung ohne Fahrzeit

Der Lotsenverband fordert attraktive Rahmenbedingungen für die Ausbildung, Foto: Behling
Der Bundesverband der See- und Hafenlotsen (BSHL) veranstaltet heute im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung einen öffentlichen Teil mit Vorträgen und Diskussion über die Zukunft der Lotsenausbildung. Zu den Rednern zählt der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann.
Grund für die Veranstaltung sind Planungen des Bundesverkehrsministeriums (BMVI), zusätzlich zu den beiden Zugangswegen zur Lotsenausbildung – Fahrzeit als Kapitän/1. Offizier oder nautischer Schiffsoffizier mit Patent NK –, einen dritten Zugangsweg einzurichten, der keine Fahrzeit als Kapitän oder nautischer Schiffsoffizier mehr vorsieht.
„In den Lotsenbrüderschaften gibt es Widerstand gegen die ersichtliche Absicht der Verwaltung, diesen dritten Zugangsweg zu priorisieren, indem unter anderem Bewerber für die konventionellen Zulassungswege mit Kosten der neuen Ausbildung belastet werden sollen und diese befahrenen Bewerber zusätzliche Prüfungen absolvieren müssen“, stellt der BSHL fest. Es gäbe zudem „Anlass zu der Vermutung, dass geplant ist, den Bewerbern für den dritten Weg zur Lotsenausbildung Vorrang bei der Zulassung zur Seelotsenausbildung gegenüber den Bewerbern aus Bordstellungen als Nautiker einzuräumen“.
Die Lotsen sprechen sich laut BSHL mehrheitlich dafür aus, die konventionellen Zugangswege für erfahrene Nautiker unverändert zu belassen und stärker zu fördern. Der zweite Zugangsweg zur lotsspezifischen Grundausbildung sei derzeit nur bei der Lotsenbrüderschaft NOK I (Brunsbüttel) möglich. Der BSHL fordert deshalb, diesen Zugangsweg für alle Seelotsenbrüderschaften durch Ausweitung der Verordnung einzurichten. Ohne attraktive Sekundärberufe werde auch der Berufsweg zum Kapitän weniger erstrebenswert. fab