Metall-Tarifpartner positionieren sich

Die Tarifpartner richten sich auf eine heiße Runde ein, Foto: Schoenrock Hettchen
Die IG Metall Küste hat am Dienstag ihre Forderungen bei der anstehenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie präsentiert.
Angesichts einer robusten Konjunktur stehen eine Forderung von sechs Prozent mehr Lohn und strukturelle Verbesserungen zur Diskussion.
Die Forderungen der IG Metall Küste könnten nach Einschätzung des Arbeitgeberverbands Nordmetall eine Flucht der Unternehmen aus dem Tarifvertrag nach sich ziehen. „Fast zwei Drittel der Firmen wollen im Falle eines überzogenen Tarifabschlusses den Verband verlassen oder erwägen einen Austritt“, sagte Nordmetall-Präsident und Verhandlungsführer Thomas Lambusch der Deutschen Presse-Agentur. Die IG Metall sei sich offenbar nicht darüber im Klaren, was sie mit ihren Forderungen auslösen könnte.
Die Gewerkschaft fordert zum einen sechs Prozent mehr Einkommen für die 150.000 Beschäftigten der Metallindustrie in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nördlichen Niedersachsen. Zum anderen will sie ein Recht auf individuelle Arbeitszeitverkürzung zur Erziehung von Kindern oder Pflege von Angehörigen von bis zu 20 Prozent durchsetzen, zum Teil mit Entgeltausgleich. „Das wäre für die Mitarbeiter hoch attraktiv und würde von vielen auch wahrgenommen“, sagte Lambusch.
Auf die Betriebe kämen jedoch kaum lösbare Probleme zu. „Das würde eine Arbeitskräfte-Lücke von bis zu 22.000 Personen in der Branche aufreißen“, sagte Lambusch. Diese Lücke könnte unter den gegebenen Umständen nicht ansatzweise gestopft werden. Schon jetzt hätten 59 Prozent der Betriebe erhebliche Probleme, Fachkräfte zu finden. Mehr als 18.000 Stellen an der Küste seien unbesetzt und könnten bei guter Konjunktur und vollen Auftragsbüchern auch nicht besetzt werden. lni/fab