Meyer Werft bleibt dabei: Holding nach Luxemburg

Die Papenburger Meyer Werft hält an dem umstrittenen Plan fest, ihre Dachgesellschaft in Luxemburg anzusiedeln.

Die Gespräche zwischen der Werft, der Landesregierung, der IG Metall und dem Betriebsrat hätten die Geschäftsführung des Unternehmens nicht umstimmen können, bestätigte das niedersächsische Wirtschaftsministerium am Mittwoch.

„Man kann sagen, dass die Gespräche abgeschlossen sind und die Teilnehmer unterschiedlicher Meinung sind“, sagte ein Sprecher des Kreuzfahrtschiffbauers.

Die Meyer Werft hatte für den Plan, ihre Holding in Luxemburg zu gründen, viel Kritik geerntet (THB 21. Juli 2015). Hintergrund ist, dass Meyer im vergangenen Jahr von dem koreanischen STX-Konzern eine Werft im finnischen Turku übernommen hat. Nach deutschem Recht wäre die Einrichtung eines Aufsichtsrats für ein Unternehmen dieser Größenordnung unumgänglich gewesen. Diesen will Meyer aber verhindern, um schneller und flexibler über Neuaufträge verhandeln zu können. Die Integration der finnischen Werft in den Konzern solle über die Holding in Luxemburg laufen, sagte der Werftsprecher.

Mit Bedauern hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) die Entscheidung der Meyer Werft zur Kenntnis genommen. „Auch in persönlichen Gesprächen ist es mir leider nicht gelungen, die Leitung der Werft umzustimmen. Umgekehrt ist es Herrn Meyer nicht gelungen, mir verständlich zu machen, war um er die Entscheidung für Luxemburg überhaupt für notwendig erachtet hat. Die Vermeidung eines Aufsichtsrates bleibt für mich als Begründung nicht überzeugend“, so Lies.

Darüber hinaus machte der Wirtschaftsminister deutlich, dass er sich wieder eine bessere Basis für die Kommunikation wünsche, da man von der Verlegung erst mehr als ein halbes Jahr, nachdem die wichtigen Entscheidungen bereits getroffen waren, über die Medien erfahren habe. Im Sinne der „hochmotivierten und engagierten Mitarbeiterschaft“ wolle die niedersächsische Landesregierung die Zusammenarbeit mit der Meyer Werft aber fortsetzen.

Der Werft in Papenburg ist mit 3300 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber im Emsland und in Ostfriesland. Laut IHK Ostfriesland-Papenburg in Emden sichert sie in den Landkreisen Emsland und Leer mehr als 6000 Arbeitsplätze – unmittelbar auf der Werft und auch bei Zulieferern. dpa/bre

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