Meyer Werft: Protest gegen fristlose Kündigung

SPD-Politiker fordern die Rücknahme der Kündigung gegen den Betriebsratsvorsitzenden, Foto: Meyer Werft
Der Betriebsrat der Meyer Werft stellt sich gegen die fristlose Kündigung seines Vorsitzenden. Auch die IG Metall und mehrere SPD-Politiker haben gegen das Vorgehen protestiert.
Die Vertreter der Arbeitnehmer hätten dem Unternehmen die nötige Zustimmung zu diesem Schritt verweigert, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Leer-Papenburg, Thomas Gelder, am Montag. Um die Kündigung gegen Ibrahim Ergin durchzusetzen, müsse das Unternehmen nun zum Arbeitsgericht gehen.
Am Freitag hatte die Meyer Werft mitgeteilt, dass dem Betriebsrat eine Anhörung zu einer fristlosen Kündigung eines Betriebsratsmitgliedes zugestellt wurde (THB 21. September 2015). Dem Beiratsvorsitzenden wird konkret vorgeworfen, in den Jahren 2011 und 2012 junge Werftarbeiter zum Eintritt in die IG Metall genötigt und entsprechende Unterschriften erzwungen zu haben. Ergin selber sagte, er wolle sich aus juristischen Gründen nicht selbst zu den Vorwürfen äußern.
Die IG Metall Küste forderte unterdessen die Geschäftsführung der Meyer Werft auf, die Entscheidung zu revidieren. Die im Anhörungsverfahren erhobenen Vorwürfe seien unhaltbar und basierten auf „Gerüchten und Gefühlsbeschreibungen von einzelnen Mitarbeitern, die auch noch Jahre zurückliegen“, sagte Bezirksleiter Meinhard Geiken.
In einer Mitteilung von SPD-Politikern heißt es: „Wir verlangen, dass die Werftleitung die beabsichtigte Kündigung ohne Wenn und Aber zurücknimmt.“ Die Gründe seien nach den vorliegenden Informationen „an den Haaren herbeigezogen“. Zu den Unterzeichnern der Mitteilung gehören die SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Johanne Modder, und der Europaabgeordnete Matthias Groote, dazu die Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff und Markus Paschke. lni/fab