Neue Verordnung gefordert

Auch die "Zuversicht" beteiligt sich heute an der Schiffsdemo (Foto: Verein Jugendsegeln e.V.)
Bei der großen Einlaufparade des Hamburger Hafengeburtstages werden heute ab 17 Uhr ein gutes Dutzend historische Segler mit gehissten Transparenten auf die weiterhin unsichere Zukunft der Traditionsschiffe aufmerksam machen. Dabei zeigt auch die „Nobile“ mit einem sieben Meter langen Spruchband zwischen den Masten Flagge. „Was wäre der Hamburger Hafengeburtstag ohne Traditionsschiffe?“, fragt Jakob Martius von „Jonas von Friedrichstadt“. „Mit unserer Aktion wollen wir darauf hinweisen, dass die Zukunft der Schiffe noch immer ungeklärt ist. Dabei wären maritime Großveranstaltungen wie der Hafengeburtstag ohne die alten Schiffe undenkbar.“
Die Demonstration reiht sich ein in eine Kampagne zum Erhalt der Traditionsschiffe in Deutschland. Nach den Protesten im Rahmen der 10. Maritimen Konferenz hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Gespräche mit dem deutschen Dachverband der Traditionsschiffe (GSHW) sowie allen interessierten Betreibervereinen und Eignern angekündigt. Ziel ist eine Regelung, die ausreichend Sicherheit garantiert, für die Schiffe umsetzbar ist und den Erhalt der großenteils ehrenamtlichen Traditionsschifffahrt gewährleistet. „Dieser Ankündigung müssen nun Taten folgen“, findet Sören Vollmann von der „Lovis“: „Wir fordern, dass das Bundesverkehrsministerium nun einen breiten, ergebnisoffenen Beteiligungsprozess ermöglicht. Dabei ist es unerlässlich, die derzeitige Fassung der Schiffssicherheitsverordnung zu stoppen, die das Aus vieler Schiffe bedeuten würde.“
Lukas Schruhl, ebenfalls Crewmitglied der „Jonas von Friedrichstadt“, fordert: Wir wollen keine Erlasse, die Unklarheiten zusätzlich regeln, sondern eine durchdachte, grundsätzlich neue Verordnung, die auf Basis von Verhandlungen mit den Schiffen entstanden ist.“
Es geht um mehr als 100 maritime Oldtimer an der deutschen Küste, die überwiegend ehrenamtlich in Fahrt gehalten werden. Einige stehen unter Denkmalschutz. Sie erfüllen moderne Standards im Hinblick auf den Brandschutz und andere Sicherheitsregeln oft nicht. FBi