NOK: Schleusenbau verzögert sich

Die fünfte Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Brunsbüttel wird später fertig, als geplant. Grund ist die aufwändige Suche nach Munitionsresten.

Sowohl die Bundeswasserstraßenverwaltung als auch die Bundesregierung selbst sind noch zurückhaltend hinsichtlich der Bauverzögerungen. In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD im Bundestag hieß es lediglich, Kosten und Auswirkungen auf die Bauplanung würden derzeit „geprüft“. Hintergrund ist die aufwändige Suche nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Mit den Unternehmen der Arbeitsgemeinschaft des Bauloses I habe man sich nicht auf eine „Methode zur Kampfmittelbeseitigung“ einigen können, heißt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage. Allerdings hatte schon Mitte März der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Brunsbüttel, Thomas Fischer, Verzögerungen eingeräumt. Die Blindgängerfunde an der Schleuseninsel „haben uns das Genick gebrochen“, sagte Fischer damals dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (shz). Die Kampfmittelsuche sei inzwischen zwar beendet, ohne dass Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurden. Der entstandene Zeitverzug sei derzeit allerdings „nach bestem Wissen und Gewissen nicht bezifferbar“, sagte Fischer weiter. Unterdessen wird die Kritik am Planungsverzug aus Kreisen von Politik und Wirtschaft größer. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) verwies in diesem Zusammenhang auf eine erfolgreiche Kooperation zwischen Behörden und Wirtschaft bei Baggerarbeiten in Rendsburg. Dies müsse sich der Bund zum Vorbild nehmen.

Bei Wirtschaftsverbänden und Unternehmen an der Unterelbe wird zwischenzeitlich der Fertigstellungstermin 2023 genannt. Das wäre eine Verzögerung von drei Jahren im Vergleich zur bisherigen Planung. Vor dem Hintergrund der Sanierungsbedürftigkeit des Kanals erschüttere dies das Vertrauen in die Behörden, heißt es weiter. pk

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