„Nord Stream 2“: Weiterbau in dänischen Gewässern

Für die Zwischenlagerung etwa von Großröhren stehen im Hafen Sassnitz-Mukran umfangreiche Vorstauflächen zur Verfügung. Hier ein Bild aus dem Jahr2009 für das Projekt „Nord Stream 1“, Foto: Arndt
An der umstrittenen deutsch-russischen Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“ soll ab Mitte Januar in dänischen Gewässern weitergebaut werden. Wie ein Sprecher der dänischen Energieverwaltung mitteilte, habe die Behörde einen dafür erforderlichen Zeitplan erhalten. Daraus gehe hervor, dass die Rohrverlegearbeiten in dänischen Gewässern planmäßig am Freitag fortgesetzt werden sollten.
Dieses Datum hatten zuletzt auch russische Medien unter Berufung auf dänische Behörden genannt. Demnach sei das auf die Verlegung von Rohren spezialisierte 150 Meter lange Verlegeschiff „Akademik Tscherski“ (Akademik Cherskiy, IMO 8770261) bereits ins Gebiet der Baustelle zurückgekehrt. Zuvor habe das russische Spezialschiff rund einen Monat lang in der russischen Exklave Kaliningrad gelegen.
Die dänische Energieverwaltung (Energistyrelsen) hatte der Gas-Pipeline im Oktober 2019 ihre Zustimmung gegeben. Demnach darf ein 147 Kilometer langer Teil auf dem dänischen Kontinentalsockel südöstlich von Bornholm durch die Ostsee verlaufen. Um weiterbauen zu können, musste der Behörde aber ein entsprechender Zeitplan vorgelegt werden. Nochmals genehmigt werden muss dieser Plan nun nicht.
„Nord Stream 2“ ist zum Großteil fertiggestellt. Durch die beiden jeweils rund 1200 Kilometer langen Leitungsstränge sollen pro Jahr 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland fließen.
Am Donnerstag hatte der Landtag in Schwerin den Weg frei gemacht für die Gründung einer landeseigenen Umwelt-Stiftung, mit der die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns auch die Fertigstellung der Pipeline unterstützen will (thb.info 6. Januar 2021). Laut Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) soll die Stiftung vom Land mit einem Stiftungskapital von 200.000 Euro ausgestattet werden. Die Projektgesellschaft Nord Stream habe zudem Mittel von zunächst 20 Millionen Euro zugesichert. bek/lmv