Norden bündelt Forschungskompetenz

In der Küstenforschung rücken Top-Wissenschaftler verschiedener Institute im Norden enger zusammen.

Bei der Vorstellung eines neuen Forschungs- und Wissenschaftsnetzwerks war gestern in Kiel auch Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Kristin Alheit (SPD) dabei. Sie erlebte den Start eines Projektes zur intensiven Untersuchung des Ostseebodens.

Der Norden bündelt seine Kapazitäten in der Küstenforschung. Die Kieler Christian-Albrechts-Universität, das Alfred-Wegener-Institut (AWI) mit seinen Standorten auf Helgoland und Sylt, das Helmholtz-Zentrum für Material- und Küstenforschung in Geesthacht bei Hamburg und das Geomar Zentrum für Ozeanforschung in Kiel haben dafür ein wissenschaftliches Netzwerk gebildet.

Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Alheit, die Universität und die drei Helmholtz-Einrichtungen stellten den neuen Zusammenschluss gestern in Kiel vor. Die Akteure präsentieren dabei an Bord des Forschungsschiffes „Littorina“ auch ein neues Projekt zur geologischen und biologischen Kartierung des Meeresbodens der Ostsee. Ein kleines Unterwasserfahrzeug soll wichtige Daten für die Zukunft des ökologischen Gleichgewichts der Ostsee sammeln. Die Meeresforschung – im Fachbegriff Ozeanografie – gehört zu den wichtigsten Wissenschaftsbereichen im Land Schleswig-Holstein.

Die Ostseeforschung hat durch jüngste Ereignisse zudem einen hochdramatischen Wandel erfahren: Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) haben im Dezember den drittgrößten Salzwasser-Einbruch aus der Nordsee seit Beginn der meereskundlichen Messungen im Jahr 1880 registriert. Mit einem Wasservolumen von rund 198 Kubikkilometern seien auf diese Weise rund vier Gigatonnen Salz in die Ostsee geströmt – soviel wie seit 60 Jahren nicht mehr.

Seit heute ist das Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“ für das IOW in der Ostsee unterwegs, um diesen Salzwassereinbruch zu untersuchen (THB 8. April 2015). lno/pk

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