Pläne für neue Gas-Pipeline im Mittelmeer
Zypern, Griechenland und Israel haben ein Grundsatzabkommen für den geplanten Bau der Mittelmeer-Gas-Pipeline Eastmed unterzeichnet. Als nächstes soll das Projekt ausgeschrieben werden, für das sich dann private Investoren bewerben können. Israel geht davon aus, dass die Pipeline 2025 in Betrieb gehen könnte.
„Wir bauen eine Brücke, mit der Energie nach Europa gebracht wird“, erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis nach der Unterzeichnung. Die Pipeline werde die Region stabilisieren und Wohlstand für die Menschen bringen, fügte er hinzu. „Es ist ein historischer Tag für Israel“, sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu. Er rief andere Staaten der Region wie Ägypten auf, sich an dem Projekt zu beteiligen.
Der türkische Außenamtssprecher Hami Aksoy kritisierte die Unterzeichnung des Abkommens scharf und sagte, es sei einer der jüngsten „zwecklosen Schritte“, die darauf abzielten, die Türkei und Nordzypern zu isolieren. Einige Länder würden sich von politischer Motivation leiten lassen, statt zu kooperieren, dieses Vorhaben werde jedoch scheitern.
Über die gut 2000 Kilometer lange Pipeline Eastmed, die in bis zu 3000 Meter Tiefe durch das Mittelmeer verlaufen soll, will Israel Erdgas nach Europa liefern. Die Baukosten könnten sich auf mehr als sechs Milliarden Euro belaufen. Die Pipeline soll von Israel nach Zypern und von dort aus über Kreta zum griechischen Festland reichen. Von dort aus soll dann Erdgas über eine andere Erdgasleitung – die Poseidon Pipeline – nach Italien geliefert werden, teilte die Regierung in Athen mit. bek/dpa