Planungsstart für neue Elbe-Lübeck-Kanal-Schleuse

Die Schleuse Witzeeze, Baujahr 1900, ist zu kurz für moderne Schiffe., Foto: Timo Jann
Der seit Jahren umstrittene Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals nimmt Fahrt auf: Im Entwurf des Bundeshaushaltes 2021 stehen für Planungen und Vorarbeiten zum Ersatzneubau der Schleuse Witzeeze 13 Millionen Euro. Mit der Aufnahme in den Bundeshaushalt können Umweltgutachten, Bodenproben und weitere Maßnahmen beauftragt werden, um das Planfeststellungsverfahren zu beginnen und zu Ende zu bringen.
Und: Seit Montag laufen für eine Straßenbrücke zwischen Lanze und Buchhorst die Arbeiten für einen Ersatzneubau, der Mitte 2022 freigegeben werden soll. Das Wasserstraßen Neubauamt Magdeburg geht von Kosten in Höhe von 5,8 Millionen Euro aus. Direkt im Anschluss soll auch die Brücke bei Basedow für sechs Millionen Euro bis 2024 erneuert werden.
Während die neuen Straßenbrücken so hergestellt werden sollen, dass sie eine Durchfahrtshöhe von 5,25 Metern haben und damit zweilagig mit Containern beladenen Binnenschiffen Platz bieten, wird die Schleuse in Witzeeze deutlich in der Länge wachsen. Mit dem Bundesverkehrswegeplan war der mit bis zu einer Milliarde Euro bezifferte Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gerückt. Nachdem 2006 die Lauenburger Schleuse erneuert worden war, folgt jetzt die 1900 gebaute Schleuse in Witzeeze. Sie soll künftig ebenfalls bis zu 115 Meter lange Einheiten aufnehmen können. Bisher ist bei Längen von 80 Metern Schluss. Es wäre die erste von insgesamt sechs Schleusen, die am Elbe-Lübeck-Kanal neu gebaut werden müssen, um durchgehend eine Nutzung mit Großmotorgüterschiffen zu ermöglichen. Eine Planungsgruppe arbeitet an dem Gesamtvorhaben.
„Der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals schreitet unaufhaltsam voran“, berichtet Norbert Brackmann, der Maritime Koordinator der Bundesregierung, der in Lauenburg am Elbe-Lübeck-Kanal zuhause ist. Das Gesamtprojekt werde sich aber noch Jahrzehnte hinziehen. tja