„Rettung vor der Insolvenz“

Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen bezeichnet die Fusion als „großen Schritt nach vorne“ (Foto: Hasenpusch)
Die Fusion der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd mit der arabischen United Arab Shipping Company (UASC) ist endgültig unter Dach und Fach.
Vorstandschef Rolf Habben Jansen hat den Zusammenschluss in der vergangenen Woche als einen „strategischen Meilenstein und großen Schritt nach vorn“ bezeichnet. „Damit bilden wir eine der weltweit größten Linienreedereien“, sagte er.
Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) sprach von einem „wichtigen Schritt“. Die Hamburger Reederei erhalte damit Zugriff auf die nächste Generation sehr großer und effizienter Containerschiffe, ohne diese selbst erwerben zu müssen. „Mit der Fusion wird es noch besser gelingen, Hapag-Lloyd dauerhaft einen Platz an der Spitze der weltweit operierenden Containerreedereien zu sichern“, so Tschentscher weiter. Die United Arab Shipping Company (UASC) bringt knapp 80 Schiffe in den Konzern ein und erhöht die gemeinsame Flotte auf rund 230 Schiffe und eine Transportkapazität von 1,6 Millionen TEU.
„Die Fusion ist zwangsläufig die Rettung vor der Insolvenz. Was sich hier abzeichnet, ist die Entstehung von systemimmanenten Konzernen, die immer größer werden – und wenn dann doch die Pleite erfolgt, immer mehr Arbeitsplätze mit sich reißen. Wahrhaftig ist der Grund der Freude daher nicht wirklich groß. Denn mit der Fusion geht der maritime Ausverkauf in Hamburg weiter, und der Senat schaut konzeptlos dabei zu“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Michael Westenberger. Die FDP-Fraktion in der Bürgerschaft sieht in der Fusion einen „wichtigen Schritt“ zur Wettbewerbsfähigkeit von Hapag-Lloyd und rief Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) dazu auf, „nun endlich einen Zeitplan für den von ihm versprochenen Ausstieg der Stadt Hamburg aus Hapag-Lloyd“ zu präsentie ren. rtr/dpa/pk