Rostock als Nadelöhr für Flüchtlinge

Die Zahl der Flüchtlinge, die über Rostock nach Schweden reisen wollen, bleibt unverändert hoch.

„Bei uns haben diesmal etwa 2000 Menschen übernachtet und 87 Flüchtlinge wurden gleich nach Rügen gebracht, weil sie über Sassnitz nach Schweden weiterreisen wollen“, sagte Stadtsprecher Ulrich Kunze am Mittwoch. Das seien etwas weniger Menschen als beim bisherigen Höchststand von 2135 Transitflüchtlingen am Dienstag. Diesmal seien weniger Flüchtlinge mit den Zügen angekommen als mit Fähren ins schwedische Trelleborg weitergereist waren.

Derzeit seien immer noch elf Notunterkünfte in der Hansestadt in Betrieb. Die Stadt hofft weiter auf möglichst viele Fährtickets, damit die Flüchtlinge nicht mehrere Tage in den notdürftig hergerichteten Hallen und Gebäuden bleiben müssten. Für Mittwoch waren 426 Fährtickets geplant, davon rund 100 ab Sassnitz.

Rostock gilt als Nadelöhr auf dem Weg über die Ostsee. Seit dem 8. September haben mehr als 30.000 Schutzsuchende den Weg über Rostock und Sassnitz nach Schweden genutzt und Dänemark umgangen. Um Staus in den Häfen zu vermeiden, werden immer nur so viele Flüchtlinge zu den Fährterminals gefahren, wie Tickets zur Verfügung stehen. In Notfällen hat der Hauptausschuss der Stadt Rostock genehmigt, dass die Stadt die etwa 20 Euro teuren Tickets bezahlt. Das kam bisher vereinzelt vor, erklärte Kunze.

Unterdessen hat die zyprische Küstenwache im Mittelmeer 26 Flüchtlinge aus Syrien aus einem halb gesunkenen Fischerboot gerettet. Die Flüchtlinge hatten rund 16 Kilometer vor der Küste ein Notsignal gesendet, sagte der zyprische Verteidigungsminister Christoforos Fokaides am Mittwoch. Nach eigenen Angaben waren die Flüchtlinge vom Libanon aus gestartet und hatten einem Schleuser pro Kopf 2000 Dollar gezahlt.

In Deutschland startete die Bundespolizei jetzt eine groß angelegte Razzia gegen ein internationales Schleuser-Netzwerk. Die Fahnder durchsuchten Gebäude in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, teilten die Staatsanwaltschaft Hildesheim und die Bundespolizeidirektion Hannover am Mittwoch mit. dpa/fab

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