Seenotrettung im Mittelmeer

Menschen riskieren auf seeuntauglichen Booten ihr Leben, Foto: Elaborate
Mit Beginn des Frühlings hat der Flüchtlingszustrom nach Italien deutlich zugenom men.
Allein am Dienstag seien 730 Menschen in Pozzallo auf Sizilien angekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch. Sie waren in sechs Schlauchbooten unterwegs, als sie am Ostersonntag von einem norwegischen Schiff gerettet wurden. Fünf mutmaßliche Schlepper seien festgenommen worden, darunter drei Minderjährige.
Weitere 796 Flüchtlinge wurden am Mittwoch in Augusta in der Nähe von Syrakus erwartet. Sie waren ebenfalls in kleinen Booten in See gestochen und von italienischen Marineschiffen aufgenommen worden, die im Rahmen der Mission „Mare sicuro“ („sicheres Meer“) im Mittelmeer patrouillierten, hieß es. Insgesamt seien in den ersten drei Monaten dieses Jahres 16.000 Flüchtlinge in Italien angekommen, 6000 mehr als im Vorjahr.
Die Deutsche Marine hat unterdessen weitere 105 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Sie wurden nach Angaben der Bundeswehr rund 50 Kilometer nördlich der libyschen Stadt Tripolis in einem Schlauchboot gesichtet. Der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ habe die Menschen, darunter 51 Frauen und zwei Kinder, im Rahmen der Operation „Sophia“ an Bord genommen und einer italienischen Fregatte übergeben, die sie in einen Hafen brachte. Das Schlauchboot wurde versenkt. Seit dem 7. Mai 2015 haben Soldaten der Deutschen Marine im südlichen zentralen Mittelmeer 12.613 Menschen aus Seenot gerettet, teilte die Bundeswehr mit.
Wohlhabende Länder sollen auf Bitten der Vereinten Nationen zusätzlich bis zu einer halben Million syrische Kriegsflüchtlinge aufnehmen. Syriens längst überforderte Nachbarländer müssten entlastet werden, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Mittwoch. dpa/fab