Tourismus-Studie wirft "Licht und Schatten" auf Belt-Tunnel
Der geplante Ostseetunnel zwischen Deutschland und Dänemark wird den Tourismus im hohen Norden zunächst belasten, bevor er positive Impulse auslöst. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) im Auftrag des Ostsee-Holstein-Tourismus (OHT), die am Donnerstag vorgestellt wurde.
Während der Bauphase werde es Umsatzrückgänge geben, da der Bahnverkehr mit Dänemark über die Vogelfluglinie für mehrere Jahre eingestellt werde, heißt es in der Untersuchung. Deshalb sei eine zeitliche Abstimmung und räumliche Entzerrung der Bauarbeiten wichtig, ergänzten die Autoren. Außerdem müssten Alternativverkehre angeboten werden. Mittelfristig erwartet das Institut einen Umsatzzuwachs von rund sechs Millionen Euro jährlich für den Tourismus. Zusätzliche Tagesgäste und Kurzurlauber aus Dänemark und Schweden werden erwartet.
Für Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) überwiegen die Chancen für den Tourismus. "Mit Blick auf eine wachsende Zahl skandinavischer Gäste kann der geplante Tunnel eine neue Dynamik unterstützen. Dazu bedarf es jedoch einer gezielten Marktansprache im Auslandsmarketing", sagte er. Zuvor sei es wichtig, in der Bauphase die Erreichbarkeit der Urlaubsregion jederzeit sicherzustellen.
"Wir hoffen sehr, dass die positiven Effekte überwiegen und der Tourismus langfristig vom Fehmarnbelt-Tunnel profitieren wird. Die Studie zeigt aber auch, dass die Fehmarnbelt-Querung für den Tourismus der Region Licht und Schatten bringt", sagte die Geschäftsführerin des Verbandes, Katja Lauritzen. (lno)