„U 36“ fit für Schießübung

Die deutschen U-Boot-Besatzungen haben schwere Zeiten hinter sich. Über ein Jahr lang gab es kein einsatzbereites U-Boot unter deutscher Flagge. Und auch jetzt ist noch keines für die Teilnahme an einem Nato-Einsatz bereit. Aber es gibt Fortschritte, bestätigt die Marine.

An der Pier des Munitionsdepots Jägersberg bei Laboe wurden in dieser Woche erstmals wieder Torpedos für ein Schießmanöver durch ein U-Boot geladen. In den nächsten Tagen soll nun „U 36“ Kurs auf ein Seegebiet in der zentralen Ostsee nehmen. Bis Mitte Dezember darf die Besatzung dann wieder das tun, was zwölf Monate nur am Simulator ging: Ortungs- und Angriffsübungen fahren und dabei auch echte Torpedos in einem Verband abfeuern. Diese Geschwaderausbildung trägt den Namen „Grüner Aal“. Es ist das erste Torpedoschießen seit Oktober 2017. Damals war „U 35“ vor Norwegen in einem Manöver mit einer Schießübung. Die Fahrt musste aber nach einer Grundberührung abgebrochen werden.

Von Oktober 2017 bis April 2018 hatte die Marine nicht einmal ein fahrfähiges U-Boot. Bei den anderen Einheiten waren entweder die Batterien defekt oder es fehlten Ersatzteile. Diese Situation ändert sich inzwischen langsam. „Im Oktober 2018 fuhren sogar drei U-Boote gleichzeitig zur See“, so ein Sprecher des Marinekommandos auf Nachfrage. Damit kann der Ausbildungsbetrieb langsam wieder starten. Für die Teilnahme an Nato-Einsätzen muss aber auch neben der Seefahrt auch noch der Einsatz der Bewaffnung funktionieren – deshalb „Grüner Aal“.

In die Rolle der Übungsziele sollen bei diesem Manöver zwei Schiffe der Bundeswehr schlüpfen. Ein Hochseeschlepper der Marine aus Wilhelmshaven und das Spezialschiff „Helmsand“ der Wehrtechnischen Dienststelle 71 aus Eckernförde begleiten „U 36“. Bei den Schießübungen werden von dem U-Boot Torpedos ohne Sprengkopf genutzt, die nach dem Treffen des Ziels auftauchen und wieder aus der Ostsee geborgen werden.

Die Ankündigung des Manövers erregte auch in Russland Aufmerksamkeit. Die Marine startete mit zwei Korvetten ein U-Boot-Jagdmanöver im Seegebiet vor Kaliningrad. FB/ger

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