Übernahmeprozess jetzt "eng begleiten"

Die Nachricht von der angestrebten Übernahme der Reederei Hamburg Süd wurde bereits kurz nach ihrer Verbreitung umfangreich kommentiert.

So sieht Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) im Verkauf von Hamburg Süd „eine Folge der Entwicklung der Branche weltweit. Überkapazität und niedrige Frachtraten belasten die Schifffahrt seit vielen Jahren“, so Horch. „Diese Situation kann nur durch den Zusammenschluss starker Partner gemeistert werden. Maersk ist ein solcher Partner. Unser Fokus muss nun darauf liegen, den anstehenden Prozess im Interesse des Hafens und des Schifffahrtsstandortes eng zu begleiten.“

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR) erklärte: „Der geplante Verkauf der Hamburg Süd an Maersk zeigt deutlich: Die durch die langjährige Schifffahrtskrise ausgelöste Konsolidierung und Internationalisierung der Branche ist in vollem Gange. Der Standortwettbewerb wird noch härter. Neue Kapitalgeber – vor allem aus Europa, den USA und China – vergleichen Standorte weltweit. Wir brauchen große, zusätzliche gemeinsame Anstrengungen aus Politik und Wirtschaft, um Deutschland als Schifffahrtsstandort dauerhaft im Spitzenfeld zu halten.“

Auch die Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten e.V. (VHSS) bezog Stellung. Geschäftsführer Dr. Alexander Geisler analysierte: „Vor dem Hintergrund der andauernden Marktschwäche war eine weitere Konsolidierung im Containerlinienbereich zu erwarten. Dass es nun mit Hamburg Süd eine deutsche Reederei betrifft, ist sehr bedauerlich. Gleichwohl ist Maersk nicht nur ein langjähriges Verbandsmitglied sondern auch ein treuer Kunde deutscher Häfen – wir hoffen daher, dass auch auf lange Sicht möglichst viele Arbeitsplätze hier vor Ort erhalten bleiben.“ Mit dem Verkauf der Hamburg Süd drohe dem Standort Hamburg der Verlust eines weiteren globalen Headquarters. Das sei für den Wirtschaftsstandort Hamburg eine bedauerliche Entwicklung.

„Die Übernahme von Hamburg Süd durch Maersk ist ein schwerer Schlag für den Hafenstandort Hamburg“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer und wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kruse. Die internationale Schifffahrtskrise fordere ihr nächstes prominentes Opfer. Mit der Übernahme gehe Hamburg ein weiteres Headquarter verloren. Viele Mitarbeiter und Auszubildende müssten jetzt um ihren Job bangen. Außerdem werde der Hamburger Hafen weitere Ladungsverluste hinnehmen müssen. Der rot-grüne Senat müsse nun erklären, wie seine Entwicklungsstrategie für den Hamburger Hafen aussehe. „Derzeit schweigen sich Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) dazu aus. Mit Hamburg Süd verliert der Hamburger Hafen einen Teil seiner Identität.“ FBi

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